Werner Schultz, hauptamtlicher Bürgermeister in Trappenkamp, wird ein Stein vom Herzen gefallen sein.

Alles ging gut beim 8. Street Move in seiner Gemeinde. Die Freunde der Techno-Musik blieben friedlich, und eine Massenpanik wie vor einer Woche bei der Loveparade im Ruhrpott mit 21 Toten gab es auch nicht.

Die Veranstalter aus dem 5000-Seelen-Ort im Kreis Segeberg haben, was Sicherheitsvorkehrungen und Logistik betrifft, im Gegensatz zur Konkurrenz in Westdeutschland sicherlich alles richtig gemacht.

Aber sie hatten es auch leichter. Polizei, Feuerwehr und ASB brauchten sich nur um 1500 Jugendliche zu kümmern, während die Duisburger Organisatoren eine Million Menschen durch einen schmalen Tunnel schickten. Dabei starben 21 Menschen.

Auf keinen Fall sollten die Trappenkamper Veranstalter, die von 10 000 Teilnehmern sprachen, jubeln. Auf ihrer Homepage heißt es: "Der Street Move in Trappenkamp ist eigentlich genau das gleiche wie die Loveparade in Duisburg, bloß viel besser." Die Wahrheit aber ist: Von einem baldigen Aufstieg zur Techno-Hochburg in Deutschland, wie ihn Optimisten im Übereifer schon prophezeit hatten, kann keine Rede sein.

Im Gegenteil: Das Unglück von Duisburg hatte zweifelsfrei Auswirkungen auf die schwindende Besucherzahl des 8. Street Move. Sind die Tage des Techno-Spektakels auf dem Dorf gezählt?