Die Sparkasse Südholstein hat in den vergangenen Jahren viele Schlagzeilen gemacht - und die waren überwiegend negativ. Zudem beschäftigen die unrühmlichen Kreditverkäufe eine ganze Nation.

All das erleichtert die Arbeit des neuen Vorstands nicht. Umso lobenswerter ist es, wenn jetzt eine Bilanz vorgelegt wird, die nichts beschönigt: In brutaler Härte wird vorgeführt, dass im Augenblick kleinere Brötchen gebacken werden.

Und gerade deshalb gelingt es Ralph Schmieder und Co. offenbar, das Vertrauen einer Kundschaft zurückzugewinnen, die längst als verloren galt: Die Ausrichtung auf den lange vernachlässigten und bisweilen sogar unerwünschten Unternehmens-Mittelstand ist ein entscheidender Weg in eine solide Zukunft.

Es ist ein wichtiger und richtiger Schritt, dass eigens dafür ein Vorstandsdezernat eingerichtet wurde. Auch Hartz-IV-Empfänger sind als Kunden willkommen. Die Erhebung der nicht geringen Kontoführungsgebühren passt immer noch nicht recht in diese Zeit, in der die Kunden von den Kreditinstituten umworben werden. Diese Gebühren sind ungefähr so beliebt wie die Quartalsgebühren in den Arztpraxen , aber die Grundausrichtung stimmt offenbar bei der Sparkasse. Ob die Minderheitsbeteiligung der Haspa der Anfang vom Ende des schleswig-holsteinischen Sparkassensystems ist, wird die Zukunft zeigen. Vordringlich ist jetzt die völlige finanzielle Genesung der Sparkassse Südholstein.