Der Kreis Segeberg - für Norderstedter ist das ein eher nebulöses Gebilde, mit dem die meisten nicht viel anfangen können.

Dabei ist Norderstedt die Lokomotive des Kreises: Von hier fließt das meiste Geld in Richtung Kreisstadt Bad Segeberg. Andererseits fließt aber auch eine Menge Geld wieder zurück. In Form von Zuschüssen profitieren viele davon. Jetzt versuchen die Kreispolitiker, an der Schraube zu drehen: Norderstedt (und alle anderen Orte im Kreis Segeberg) sollen mehr für die Finanzierung des Kreises zahlen, bekommen aber weniger zurück. Das ist das Konzept, um das sich derzeit alles dreht. Die Fraktionen im Kreistag greifen dabei nach einem Strohhalm, der sehr dünn ist: Sie können nur sparen, wenn freiwillige Ausgaben gestrichen oder gekürzt werden. Und das sind zum Beispiel Zuschüsse. Sollte es dazu kommen, kann es sehr schmerzhaft für einzelne werden.

Hier zeigt sich ein grundsätzliches Problem: Der Kreis bekommt zusätzliche Aufgaben vom Land übertragen und überträgt Aufgaben an die Kommunen. Mehr Aufgaben, aber kein zusätzliches Geld. Ganz im Gegenteil. Hier sollte ernsthaft hinterfragt werden, ob dieses System noch zeitgemäß ist und immer weiter gedreht werden kann. Angesichts knapper öffentlicher Kassen aber ist es natürlich schwer bis unmöglich, vom Karussell zu springen. Es sind schwere Zeiten, die auf jeden einzelnen zukommen. Wir müssen uns daran gewöhnen.