Europa feiert: Das 17. Internationale Musikfest in Bad Bramstedt feierten 1.500 Musiker aus ganz Europa mit mehr als 100 Konzerten.

Bad Bramstedt. "I feel good, I feel very good!", sagte Karin Berg Johansen und tanzte mit ihren Freundinnen Mette, Anne und Annelene zum Dixie-Sound der Holländer Kapelle Heljennoord ab. Das Frauen-Quartett kam mit dem Porsgrann Janitsjarorkester aus Norwegen zum Internationalen Musikfest nach Bad Bramstedt und genoss die losgelöste Atmosphäre beim 17. Festival wahrlich in vollen Zügen.

1500 Musikerinnen und Musiker hatte das B.T. Orchester wieder in die Kurstadt gebeten, und sie alle verwandelten Bad Bramstedt mit mehr als 100 Konzerten und vielen spontanen Ständchen und Sessions in eine einzige große Konzertarena. Gesungen und gespielt wurde im Kurhaus-Theater an der Oskar-Alexander-Straße, in der Maria-Magdalenen-Kirche, im Kaisersaal, hinter und vor dem Schloss im Festzelt und auf kleineren Bühnen. Dafür sperrte die Stadt die Straße Am Bleeck.

Drei Tage lang erklang bis weit nach Mitternacht Blasmusik, Kammermusik, Jazz, Folklore und Chorgesang. Einer der Höhepunkte neben dem farbenprächtigen Umzug war das Erste Europäische Jugendorchester, das die Veranstalter getreu dem Festival-Gedanken, junge Musiktalente zu fördern, bei den Internationalen Musikfesten organisieren. Unter der Leitung des Musikers Frank Engelke, der auch das Norderstedter Sinfonie-Orchester dirigiert, erarbeiteten sich 60 junge Musikerinnen und Musiker aus Frankreich, Holland, Dänemark und Deutschland in fünf Tagen unter dem Motto "Heroes" ein Programm für das Eröffnungskonzert. Kommunikationsbasis ist die Musik, und Musiknoten werden in aller Welt gleich gelesen.

Ein Orchester, das sich ebenfalls einmal unter dem Stab von Frank Engelke von Erfolg zu Erfolg spielte, ist das Symphonische Blasorchester Norderstedt. Sie brachten diesmal einen Star aus Japan mit, den Saxofonisten und Komponisten Nobuya Sugawa, und wurden beim Konzert unter der Leitung von Bernhard Volk im Kurhaus-Theater begeistert gefeiert.

Eine logistische Meisterleistung ist die Unterbringung der 1500 Musikerinnen und Musiker aus ganz Europa, für die Christel Friedrichs und Dorte Kruse 600 Betten in privaten Haushalten und die restlichen in Unterkünften wie Schulen organisierten. "Die Musiker aus Zlin in Tschechien, Drawsko in Polen und die Norweger wollten gern zusammenbleiben, die haben wir in Schulen einquartiert", sagte Friedrichs. Doch faszinierender sei es, in einer Gastfamilie zu wohnen. So sind viele Freundschaften entstanden. Ohnehin feierten Gäste und Gastgeber ein einiges Europa - zumindest mit der Musik.