Automatische Erntemaschinen könnten schon bald die Erntehelfer verdrängen

Die Spargelernte ist ein mühsames Geschäft. Bis zu zwölf Stunden am Tag stehen die Arbeiter in der Hauptsaison mit gekrümmten Rücken zwischen den Reihen auf den Feldern und stechen den Spargel in harter Handarbeit. Eine Tortur, die nicht viele auf sich nehmen wollen. So kamen die meisten der Saisonarbeiter in den vergangenen Jahren zunehmend aus Polen oder, da im vergangenen Jahr die Gesetzeslage zur europäischen Arbeitnehmerfreizügigkeit geändert wurde, auch aus Rumänien.

Besonders anspruchsvoll ist das Spargelstechen in den Folientunneln, die die Erddämme verhüllen und sie durch die gespeicherte Wärme schon im März und April auf dreißig Grad erhitzen. Auf diese Weise kann der Spargel extrem früh, in besonders guten Jahren schon Ende März, gestochen werden. Durch die besser steuerbaren Temperaturen am Boden entwickelt der Spargel weniger Bitterstoffe und schmeckt dadurch weniger herb.

Der technologische Fortschritt geht aber auch am Spargelstechen nicht vorbei. Seit einigen Jahren werden sogar Erntemaschinen wie der "Spargel-Panther" zur Ernte eingesetzt. Richtig durchsetzen konnten die Maschinen sich trotzdem noch nicht, auch wenn sie pro Minute etwa ein Kilogramm stechen, auf drei Wällen gleichzeitig arbeiten und sogar nachts eingesetzt werden können. So können vier bis sieben Spargelstecher ersetzt werden.

Vor allem die nicht selektive Ernte mittels einer Maschine ist aber umstritten, da der komplette Spargeldamm abgeschnitten wird. Dabei wird nicht zwischen zu kurzen und ausgewachsenen Spargelstangen unterschieden. Zudem werden auch die Wurzeln nicht so schonend behandelt wie bei einer traditionellen Ernte per Hand.

Ein wenig mühseliger ist die selektive Methode, bei der die Spargelstangen vom Fahrer der Maschine per Joystick einzeln ausgewählt und mit einem Messer abgetrennt werden.