Kein kalter Kaffee: In unserer Firmenserie “Fit in die Zukunft“ stellen wird Ihnen heute die Kaffee-Firma Arko GmbH in Wahlstedt vor.

Wahlstedt. Röstmeister Denis Kujawa, 35, ist in Action, denn heute kommt der Chef. Torsten Teufert, 45, seit Ende 2010 Geschäftsführer bei der Arko GmbH in Wahlstedt, möchte seinen Lieblingskaffee verkosten. Sein Name: Maragogype, eine mexikanische Hochlandspezialität aus 100 Prozent Arabica-Bohnen. Sein Kaffeebaum trägt eine besonders große Bohne, die bis zu 25 Millimeter lang ist und Elefantenbohne genannt wird.

"Von diesem Kaffee trinke ich täglich zehn Tassen", verrät Teufert, "ich starte zu Hause beim Frühstück und trinke ihn auch in der Firma. Der Maragogype ist milde, säurearm und magenschonend. Was ihn besonders auszeichnet, ist seine tolle aromatische Note."

Firmen-Oldie Hans-Jürgen Meyer, 65, seit 26 Jahren Kaffeeröster bei Arko und kurz vor dem Eintritt ins Rentnerleben, hält alles bereit: frisch gerösteten und gemahlenen Kaffee, Milch und Zucker. Auch Personalchefin Kerstin Röhr und Einkäuferin Christine Müller-Ratje sind vor Ort. Ihr Fazit lautet nach der Probe übereinstimmend: "Dieser Kaffee schmeckt ausgezeichnet."

"Ostern und Weihnachten sind die besten Verkaufszeiten", sagt Torsten Teufert. Er ist der Chef über 750 Mitarbeiter, die in 260 Filialen in Deutschland und auch in einigen Shops in Österreich (Innsbruck) und Tschechien (Prag, Brünn) die Firmen-Produkte anbieten. Seit 2000 ist Arko auch online. Die Umsatzzahlen dieser digitalen "Filiale" haben sich jedes Jahr verdoppelt.

In seinen Shops verkauft Arko nicht nur Kaffee, sondern auch Gebäck, Tee, Pralinen, Marzipan, Weine und Spirituosen. "Wir sind Händler und stolz darauf, dass wir mit unserem Konzept in Deutschland die Nummer eins sind", sagt Torsten Teufert. "Was wir verkaufen, hat kaum eine andere Confiserie im Angebot."

+++ Mit einem "Stubenladen" ging's los +++

Oberstes Gebot aus Firmensicht: Der Kunde steht im Mittelpunkt. Qualität, Hochwertigkeit, Einmaligkeit und Frische der Produkte stehen an oberster Stelle. Gute Geschäfte macht Arko mit Kaffee, der aus Anbauländern wie Mexiko, Costa Rica, Kolumbien, Guatemala, Kenia, Äthiopien und El Salvador kommt und nach Hamburg oder Bremen verschifft wird. Wie vor 60 Jahren holen firmeneigene Lastkraftwagen die Jute-Säcke im Hafen ab. Bis zu 15 Tonnen Rohkaffee liefern sie täglich in Wahlstedt ab.

Die Bohnen werden nur nach Bedarf und nicht auf Vorrat geröstet. Was heute produziert wird, verlässt das Lager innerhalb von zwei Tagen und wird zu den Shops gebracht.

Welche Bohne liegt gerade im Trend, welcher Kaffee verkauft sich am besten? Das herauszufinden, dafür ist Christine Müller-Ratje verantwortlich. Die Chefeinkäuferin ("Mein Lieblingsprodukt ist der Kenia-Kaffee") plant immer vier Monate im Voraus. Sie hält ständig Kontakt zu den Importeuren in Hamburg und Bremen. Täglich telefoniert sie mit ihren Vertragspartnern, und mehrfach im Monat spricht sie selber bei ihnen vor.

Die Frage nach den aktuellen Preisen spielt eine große Rolle

"Rohkaffee ist eines der meistgehandelten Rohstoffe der Welt", sagt sie. Deshalb seien direkte Verbindungen zu den bedeutendsten Überseeplantagen auch wichtig. Nur so könne der Import echter Spitzensorten garantiert werden.

Die Frage nach den aktuellen Preisen spielt eine große Rolle. Aufgrund der stark wachsenden Weltbevölkerung, die verstärkt auf den Kaffee-Genuss fixiert ist, und wegen des schwachen Euros steigt die Nachfrage auf den Weltmärkten ständig. Das treibt die Preise an den Kaffeebörsen in New York und London nach oben.

"Die Schmerzgrenze ist überschritten", sagt Geschäftsführer Teufert: "Wir müssen die steigenden Preise bezahlen, wir dürfen sie aber nicht an den Endkunden weitergeben."

Die Arko-Leistungen beschreibt die Firmenleitung u.a. als "starke, unverwechselbare Marke mit großem Wachstumspotenzial und als einzigartiges Warensortiment für anspruchsvolle Genießer der feinen Lebensart".

Das Röstgeheimnis für Spitzenkaffees besteht, so Denis Kujawa, in einem schonenden Röstvorgang, der manchmal nur neun Minuten dauert und der den Bohnen unerwünschte Gelbsäuren entzieht. Die anspruchsvolle Prozedur, bei der die Bohnen bei Temperaturen bis 250 Grad durch die Kessel gewirbelt werden, garantiert einen Kaffee höchster Güte mit großer Aromavielfalt. "Der Kaffee ist und bleibt das edelste Getränk, das man sich vorstellen kann", versichert Denis Kujawa. Damit diese Qualität aber auch gleichbleibend gewährleistet werden kann, sind ständige Kontrollen und Qualitätsprüfungen erforderlich.

Der Röstmeister prüft den Rohkaffee bei Anlieferung und bevor er in die Silos mit 25-Tonnen Fassungsvermögen geschüttet wird. Er röstet zur Probe, mahlt und verkostet den Kaffee, ehe eine Partie in die Produktion geht.

Kujawa und Meyer haben eine "gute Nase" und auch das "gewisse Händchen". Sie kennen die feinen Nunancen der unterschiedlichen Kaffeesorten und vertrauen ihren Sinnen.

Das sollen die Lehrlinge bei Arko erst lernen. Zwölf Auszubildende, darunter drei BWL-Studenten, gehören zum Betrieb. Für sie hat Arko neben dem Firmen-Schlagbaum einen modernen Shop eingerichtet. Hier lernen die Azubis unter der Anleitung von Vertriebsleiter Volker Haß den richtigen Umgang mit der Kundschaft und wie sie erfolgreiche Verkaufsgespräche führen.

"Wir legen großen Wert auf traditionelle Kaufmannstugenden, auf sorgfältige Produktion sowie auf eine nachhaltige und sozial verträgliche Landwirtschaft in den Erzeugerländern", heißt bei Arko die Devise. "Das macht die Seele des Unternehmens aus."

Am Dienstag nach den Ostertagen stellen wir Ihnen in unserer Serie "Fit in die Zukunft" das Unternehmen Interturbine aus Kaltenkirchen vor.