Der Trend in der Kaltenkirchener Stadtvertretung geht zur Vereinzelung. Neben dem Block der SPD-Fraktion sitzt der abtrünnige Sozialdemokrat Manfred Feige. Zwischen ihm und der geschrumpften FDP-Riege wird voraussichtlich der Ex-Liberale Reinhard Bundschuh Platz nehmen. Auf der anderen Seite der liberalen Fraktion haben sich das einstige FDP-Mitglied Torven Hartz und der Ex-Christdemokrat Nikolai Strub mit ihrer ADK-Fraktion niedergelassen.

Dass es künftiger bunter denn je im Stadtparlament zugehen dürfte, hat vielerlei Gründe. Die einst eingeschworene Fraktion der SPD leidet bis heute unter den Auseinandersetzungen mit Ex-Bürgermeister Stefan Sünwoldt. Die FDP droht, sich bundesweit zu atomisieren und bietet trotz ihrer Erfolge auf kommunaler Ebene nur noch eine vage Aussicht auf politische Arbeit mit Zukunftsperspektive. Auch mit der Attraktivität der CDU ist es nicht weither, wenn bei jeder Sitzung der Eindruck entsteht, dass der Fraktionsvorsitzende Kurt Barkowsky auch ganz gut ohne seine Parteifreunde die Strippen ziehen kann.

Und es könnte nach der nächsten Kommunalwahl noch bunter werden: Die Grünen sind in Kaltenkirchen auferstanden, während die Piraten sich über überraschende Umfrage- und Wahlerfolge freuen. Mag sein, dass es künftig schwieriger wird, Entscheidungen in Kaltenkirchen zu treffen. Auf eine lebendigere Debatte und eine größere Portion demokratischer Lebendigkeit dürfen sich die Kaltenkirchener jedoch freuen.