Viele Menschen helfen mit, damit es im Sommer überall grünt und blüht. Gut 50 Norderstedter beteiligen sich bereits an der Pflege.

Norderstedt. Kirsten Hoffmann ist eine erfahrene Hobbygärtnerin. 870 Quadratmeter Garten, in dem es während des Sommers grünt und blüht - das ist keine Kleinigkeit. Im vergangenen Jahr war sie mit ihrer Familie Stammgast der Landesgartenschau. Und auch hier betrachtete sie alles mit den Augen einer Frau, die sich im Garten auskennt. Soll heißen: Kirsten Hoffmann zupfte hier und da, wenn sie Unkraut zwischen den Blumen entdeckte.

Nicht im großen Stil natürlich, weil das ja auch gar nicht gegangen wäre. Wenn nun alle knapp 600 000 Besucher hier und da gezupft hätten, hätte die Gartenschau in Norderstedt womöglich arg gerupft ausgesehen. Aber demnächst kann sie ihrer Leidenschaft freien Lauf lassen: Die Glashütterin gehört zu der Gruppe von gut 50 Frauen und Männern, die sich bereit erklärt haben, den Stadtpark zu pflegen, damit das einstige Gartenschaugelände auch künftig ein Schmuckstück bleibt.

+++ Mehr als 100 Norderstedter wollen im Stadtpark mit anpacken +++

Mit ihren 48 Jahren ist Kirsten Hoffmann so etwas wie das Kücken der Freizeit-Parkpfleger. Die meisten anderen sind im Rentenalter. Aber das ist den aktiven Mitgliedern des Fördervereins Stadtpark Norderstedt herzlich egal. Hauptsache, die Freizeitpfleger haben Zeit, Spaß und auch einen gewissen Ehrgeiz, um ihre "Inseln" im Waldbereich zu pflegen.

100 Interessierte waren der Einladung zum Freiwilligen-Abend in das Rathaus gefolgt, gut die Hälfte davon war bei der ersten Begehung im Stadtpark anwesend. Die Freiwilligen sind in sieben Gruppen aufgeteilt, denen jeweils ein kleines, fest umrissenes Gebiet, die Staudeninseln, zugeteilt wurde. Dafür tragen sie die Verantwortung.

Die Gruppe von Lore Butemann zum Beispiel hat einen kleinen Beethügel zugeteilt bekommen. Noch sind dort nur ein paar zurück geschnittene Stauden zu sehen, aber das wird sich nach den ersten wirklichen Sonnentagen schnell ändern. Deshalb soll auch bald zur Tat geschritten werden. Am 30. März um 13 Uhr können fast alle Mitglieder der Butemann-Gruppe zur Tat schreiten - bis auf eine Frau, die erst einen Tag später von einer Reise zurückkehrt. Aber auf Einzelschicksale kann keine Rücksicht genommen werden. Außerdem wird diese Frau im Laufe des Frühjahrs und Sommers noch ausreichend Gelegenheit haben, die Staudeninsel zu hegen und zu pflegen. "Und bitte unbedingt Gartengeräte mitbringen", mahnt Lore Butemann an.

Schnell ist abgesprochen, wer Harke, Hacke oder Laubrechen dabei haben wird. Mobile Laubcontainer - unzerreißbare Bigbags - werden gestellt, gesammelt und später abtransportiert.

Besonders gut muss im Sommer der Wassereinsatz geplant werden. Sollte es nämlich heiß und trocken sein, müssen die Mitglieder der einzelnen Gruppen auch für ausreichende Bewässerung sorgen. Dafür müssen natürlich keine Eimerketten vom benachbarten Stadtparksee zum Staudenbeet gebildet werden, es reicht, den Wasserschlauch von der Wasserstelle in unmittelbarer Nachbarschaft auszurollen. Aber es muss eben organisiert sein.

Die Norderstedterin Lore Butemann und ihr Team sind zuversichtlich, dass sie das alles in den Griff bekommen. Einige Mitglieder des Butemann-Teams waren schon während der Landesgartenschau als freiwillige Helfer dabei. So wie Lore Butemann selbst: Schon im September 2009 stieß sie zum Stadtpark-Team, half später bei vielen Veranstaltungen und hat auch im gärtnerischen Bereich mitgemacht.