Seit Jahren verliert die evangelische Kirche Mitglieder. Zwar ist die Austrittswelle inzwischen leicht abgeebbt, dennoch: Der Abwärtstrend bleibt. Die Gründe sind unterschiedlich, für die einen ist es die Kirchensteuer, anderen fehlt die Spiritualität, oder sie beklagen das Fehlen von Orientierung. Die Folgen sinkender Steuereinnahmen sind beispielsweise Fusionen, wie sie auch die Norderstedter zu spüren bekommen haben.

Zusammenlegen, Synergien nutzen, Stellen und Kosten sparen - das sind Mittel, denen Grenzen gesetzt sind. Spenden sammeln, Sponsoren finden ist ein Weg, um die Habenseite zu verbessern. Einen dritten Weg gehen die Norderstedter Kirchen mit dem Gottesdienst im Kino. "Der Film kann das, was wir sagen wollen, viel besser transportieren als jede Predigt", sagt Pastorin Christina Duncker.

Und zeitgemäßer. Junge Leute leben mit bewegten Bildern, auf dem Sofa vor dem TV-Gerät, am PC-Monitor oder eben im Kino, das viele immer noch regelmäßig besuchen. Auf einem bequemen Sitz, im geheizten Saal, mit Popcorn und Cola lässt sich die christliche Botschaft komfortabel konsumieren. Ganz anders als auf der harten Kirchenbank, wo die Besucher einer Predigt lauschen müssen, die mit der Multi-Media-Welt nicht konkurrieren kann.

Der Film wird eingebettet in gottesdienstliche Rituale. Die Kinobesucher bleiben mit ihren Eindrücken nicht allein, nach dem Film wird diskutiert - so modern kann und sollte Kirche häufiger sein.