Als Wilhelm Dahmen am 24. Januar zum Stellvertretenden Bürgermeister gewählt wurde, konnte der Kommunalpolitiker der Wählergemeinschaft Henstedt-Ulzburg (WHU) noch nicht ahnen, was auf ihn zukommt. "Damals bin ich davon ausgegangen, dass ich unseren Bürgermeister nur während seiner Urlaubszeit vertrete", sagt der Polizeikommissar, der für die Polizeistation Alveslohe zuständig ist.

Jetzt ist alles ganz anderes gekommen -und der Zweite Bürgermeister muss erst mal tief durchatmen: Im günstigsten Fall drei Monate, im ungünstigsten Fall über ein Jahr muss Wilhelm Dahmen auf dem Bürgermeisterstuhl Platz nehmen. So lange kann es dauern, bis der "Fall Thormählen" abgewickelt oder aufgeklärt ist.

Für den Polizeibeamten bedeutet das: Er muss neben seiner Tätigkeit als Polizist auch noch nahezu täglich im Henstedt-Ulzburger Rathaus präsent sein.

Derzeit wird Wilhelm Dahmen stundenweise von seinem Arbeitgeber, dem Land Schleswig-Holstein, freigestellt. Außerdem wurde er vorsorglich von einigen zusätzlichen Tätigkeiten - Wochenenddienst, Einsatztraining - freigestellt. Jetzt allerdings muss neu verhandelt werden.

"Wir sind dienstlich auf die Situation vorbereitet", sagt Jens Rossow, der als Leiter der Polizeizentralstation Henstedt-Ulzburg unmittelbarer Dienstvorgesetzter von Wilhelm Dahmen ist.

Um die Gemeinde Alveslohe polizeilich nicht zu vernachlässigen, werden nach seinen Angaben alle Einsätze von der Polizei Henstedt-Ulzburger übernommen. Dahmen sei dann für die Büroeinsätze zuständig. "Das ist mit dem Innenministerium abgesprochen", sagt Rossow. "Wir werden die Situation beobachten."