Es braut sich etwas zusammen in Henstedt-Ulzburg und Ellerau: Bürgermeister Torsten Thormählen muss mit einem schwerwiegenden Verdacht leben. Untreue in besonders schweren Fällen - diese Vorwürfe sind so ungeheuerlich, dass niemand zur Tagesordnung übergehen kann.

Torsten Thormählen, der sich in knapp eineinhalb Jahren als Bürgermeister Respekt und Achtung in der Gemeinde verschafft hat und bei den Bürgern sehr beliebt ist, darf nicht vorverurteilt werden. Es gilt also zunächst die Unschuldsvermutung. Das sind die rechtlichen Spielregeln, die hier nicht außer Kraft gesetzt werden dürfen. Was in Ellerau wirklich geschehen ist, werden die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergeben.

Tatsächlich aber wäre niemandem gedient, wenn alles so weiterliefe wie bisher. Der Bürgermeister sieht sich mit so schweren Vorwürfen konfrontiert, dass er von sich aus die Notbremse ziehen sollte. Ziehen muss. Solange die Vorwürfe im Raum stehen, wird ihm niemand unbefangen begegnen können. Es wird hinter seinem Rücken getuschelt werden, das Arbeitsklima wird belastet, die Atmosphäre weit über das Rathaus hinaus vergiftet sein. Um sich und dem Rathaus nicht zu schaden, ist dem Bürgermeister dringend zu raten, die Amtsgeschäfte bis zur Klärung des Falles ruhen zu lassen.

Sollte Torsten Thormählen diese Erkenntnis nicht selbst haben, so muss der Hauptausschuss als Dienstherr diese Entscheidung für ihn treffen und ihn suspendieren.