Eisige Temperaturen behindern die Löscharbeiten bei Feuerwehreinsätzen in Norderstedt und Bad Segeberg. Sie lassen das Löschwasser gefrieren.

Norderstedt. Eisige Temperaturen und gefrierendes Löschwasser haben die Feuerwehren am Wochenende bei zwei Großeinsätzen im Kreis Segeberg vor ungewöhnliche Probleme gestellt. Bei Bränden in den Städten Norderstedt und Bad Segeberg mussten die Feuerwehrleute eingefrorene Hydranten öffnen. Das Löschwasser in Schläuchen und Pumpen drohte zu gefrieren.

In Norderstedt zerstörte am Sonntagmorgen ein Feuer das mit Eternitplatten gedeckte Dach eines alten Bauernhauses an der Niendorfer Straße. Gegen 4 Uhr löste die Rettungsleitstelle Alarm für die Ortswehr Garstedt aus. Polizisten konnten bereits auf der Anfahrt zu der Unglücksstelle den Qualm sehen. Hinter den Fenstern sahen sie Feuerschein. Die Polizisten klingelten und klopften an die Türen. Ein Bewohner konnte unverletzt gerettet werden. Ein weiterer Mann, der in dem Gebäude lebte, war nicht zu Hause.

Als die Löschmannschaften eintrafen, loderten bereits Flammen aus dem Dach

Als die Löschmannschaften am Unglücksort eintrafen, loderten dann bereits Flammen aus dem Dach des Hauses. Die Wohnung im Obergeschoss brannte in ganzer Ausdehnung. Sofort forderte die Einsatzleitung weitere Verstärkung an. Von außen bekämpften die Feuerwehrleute, die aus Garstedt und Friedrichsgabe angerückt waren, von zwei Drehleitern aus den Brand. Im Gebäude waren Löschtrupps im Einsatz, die sich, ausgerüstet mit Atemschutzgeräten, zum Brandherd vorkämpften.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen

Da das Löschwasser auch auf die Fahrbahn der Niendorfer Straße gesprüht wurde, bildete sich dort augenblicklich eine rutschige Eisfläche. "Um eine gefährliche Straßenglätte zu vermeiden, wurde der Streudienst der Stadt Norderstedt informiert, um die Gefahrenquelle abzustreuen", teilte die Segeberger Polizeisprecherin Sandra Rüder mit.

Die Polizei sperrte den Brandort, der nur von Ermittlungsbeamten betreten werden darf. Die Brandursache ist noch unklar. Die Kriminalpolizei Norderstedt hat die Ermittlungen übernommen.

Ein weiteres Großfeuer hat am Freitagabend eine Zimmerei in Bad Segeberg zerstört. Es war bereits der zweite Brand im Gewerbegebiet am Asternweg binnen weniger Wochen. Temperaturen bis zu minus 15 Grad erschwerten die Löscharbeiten der Feuerwehr.

Als der Besitzer der Zimmerei gegen 20.30 Uhr den Brand bemerkte, versuchte er zunächst selbst, die Flammen zu löschen, jedoch ohne Erfolg. Der Besitzer alarmierte die Feuerwehr, die mit einem Großaufgebot ausrückte. Nur mit Mühe gelang es den Einsatzkräften, ein schweres Rolltor aufzubrechen, um in die Halle der Zimmerei eindringen zu können.

"Die ersten Atemschutztrupps konnten zwar schnell die Brandbekämpfung im Innenangriff einleiten, mussten sich jedoch bald den Flammen geschlagen geben", berichtete Einsatzleiter Mark Zielinski. In dem Gebäude standen außer den Maschinen und Arbeitsmaterialien des Handwerkers ein Wohnwagen und mehrere Motorräder in Flammen. Mark Zielinski: "Nach kurzer Brandzeit stürzte die Decke in der Halle ein."

Zielinski forderte zur Verstärkung die Nachbarwehren aus Wahlstedt und Klein Gladebrügge an. Eine zusätzliche Drehleiter wurde aus Bad Oldesloe angefordert, da die Segeberger Leiter wegen eines technischen Defekts ausgefallen war. Mehrere Hydranten waren zugefroren. Die Feuerwehrleute mussten sie zum Auftauen mit Brennern erhitzen. Das Deutsche Rote Kreuz sorgte für warme Getränke. Der ABC-Zug Segeberg stellte ein beheiztes Zelt auf, sodass sich die Feuerwehrleute aufwärmen konnten.

Am 17. Januar stand am Asternweg die Halle einer Wachsfabrik in Flammen

"Der entstandene Sachschaden wird auf etwa 100 000 Euro geschätzt", sagte Polizeisprecherin Sandra Rüder. "Der Brandort wurde beschlagnahmt." Spezialisten der Kriminalpolizei haben die Ermittlungen übernommen. Die Brandursache ist noch unklar.

Das Feuer in der Segeberger Zimmerei ist bereits der zweite Brand am Asternweg in kurzer Zeit. Am 17. Januar hatte in dem Gewerbegebiet die Halle einer Wachsfabrik gebrannt. Über der Halle stand ein gewaltiger Rauchpilz. Etwa 150 Feuerwehrleute aus der gesamten Region waren im Einsatz. Der Schaden belief sich auf mehr als eine halbe Million Euro.