Den Gerüchten folgten jetzt die Gewissheit und damit Wut und Unverständnis bei den Beschäftigten und Patienten. Gerade mal den kargen Satz "Die Klinik wird verkauft" war der Geschäftsleitung die Tatsache wert, dass der Eigentümer der Paracelsus-Klinik in Henstedt-Ulzburg wechseln wird. Kein Satz dazu, was aus den Beschäftigten wird. Keine Information darüber, wer der Käufer ist. Keine Angaben, wie sich der Verkauf auf die medizinische Versorgung im Kreis Segeberg auswirken wird. Am Mittwoch werde man sich dazu äußern.

Mit Verlaub: So geht man nicht mit Mitarbeitern, Patienten und den Menschen um, die jetzt um "ihr" Krankenhaus fürchten. Der Öffentlichkeit Informationen über eine öffentliche, zuweilen überlebenswichtige Einrichtung vorzuenthalten, grenzt an einen Affront. Außerdem belegt der Vorgang wieder einmal, dass strategische Planung nicht zu den Stärken der Konzernführung zählt.

Die Geschäftsführung hat sich offenbar mit der zu erwartenden Auslastung verschätzt. Schon einmal ist die Zukunftsplanung der Paracelsus-Kliniken in der Region gründlich daneben gegangen. Jahrelang stand fest, dass das Krankenhaus Kaltenkirchen geschlossen wird. Als es soweit war, hatte sich niemand Gedanken gemacht, wie man das Haus künftig nutzen könnte.

Jetzt muss das Unternehmen eine Frage beantworten: Was wird aus den 17 Millionen Euro, die das Land beim Umbau der Klinik in Henstedt-Ulzburg als Zuschuss gezahlt hat?