Regenerative Energie ja - aber bitte nur, wenn ich dabei nicht in meinem Lebensumfeld gestört werde. Auf diese einfache Formel könnten die Ergebnisse der Bürgerentscheide vom vergangenen Wochenende gebracht werden. In drei Gemeinden haben sich die Bürger gegen Windkraftanlagen ausgesprochen. Sie haben Angst vor dem Lärm, vor dem "Disco-Effekt" durch die Schlagschatten der Windmühlenflügel und vor anderen negativen Auswirkungen, die diese Anlagen mit sich bringen könnten - zum Beispiel der Herabsetzung der Grundstückswerte. Das sind alles schwerwiegende Argumente.

Niemandem steht es zu, über diese Argumente zu lächeln oder sie gar zu verteufeln. Denn es gibt immer mehrere Seiten, die beachtet werden müssen. Windenergie ist eine sauber Sache; ihr gehört, gemeinsam mit anderen erneuerbaren Energiearten, möglicherweise die Zukunft. Es gibt also viele Menschen, die davon profitieren.

Einige ganz besonders: Investoren, die damit Geld verdienen wollen und Grundeigentümer, die ihre Flächen zur Verfügung stellen, um ebenfalls finanziell zu profitieren. Das ist völlig normal und keineswegs verwerflich.

Aber darüber dürfen die Interessen der Menschen, die in der Nähe der Anlagen wohnen, nicht vergessen werden. Sie haben das Recht, beachtet zu werden und Gehör zu finden. Der Fortschritt der Menschheit sollte, wenn es vermeidbar ist, nicht zum Unglück einzelner beitragen.