Die Hausaufgaben sind gemacht, mehr geht nicht. Alle Anliegergemeinden der AKN fordern eine Elektrifizierung, der Landtag in Kiel will es, der Verkehrsausschuss der Hamburger Bürgerschaft ebenfalls. Warum also wird die Elektroleitung nicht von Eidelstedt bis Kaltenkirchen gezogen, um die Vorortbahn attraktiver zu machen?

Mit einem Federstrich geht es nicht. Die Absichtserklärungen mögen noch so fundiert und vollmundig sein - wenn der Hamburger Senat "nein" sagt, geht gar nichts. Denn die AKN, das sind Hamburg und Schleswig-Holstein gemeinsam. Bisher haben sich die Hamburger auf andere S- und U-Bahnprojekte gestürzt. Die Strecke nach Kaltenkirchen gehört (noch) nicht zu den Lieblingsprojekten von Bürgermeister Scholz und seiner Mannschaft.

Aus Hamburger Sicht vielleicht zu verstehen: Eine S-Bahn nach Kaltenkirchen - und das wäre eine Elektrifizierung der AKN faktisch - könnte den Verlust von Firmen und Familien bedeuten. Denn ein S-Bahn-Anschluss bringt ein Stück Lebensqualität mit sich und weckt wirtschaftliche Interessen.

Wer so denkt, ist ein hoffnungsloser Kleinkrämer. Alles spricht von der Metropolregion Hamburg - hier ließe sich dieses Modell, das längst Wirklichkeit geworden ist, vervollkommnen. Der nächste Ministerpräsident in Kiel, wer immer es auch werden mag, muss viel Überzeugungsarbeit leisten, um diese Bahn auf die Schiene zu bringen.