So abgedroschen der Slogan inzwischen klingt, aber Norderstedt ist mal wieder "eine Idee voraus". Die Idee, die Betreuung von Krippenkindern durch Tagesmütter aus dem städtischen Haushalt zu fördern, ist innovativ. Dieses Modellprojekt soll helfen, eine Lücke zu schließen, die nicht nur in Norderstedt aufgerissen ist: Bundesweit fehlen Betreuungs-Plätze für die Jüngsten. Rund 200 neue Plätze für Kinder bis drei Jahre muss die Stadt schaffen, um den Bedarf zu decken und den Rechtsanspruch der Eltern auf einen Krippenplatz ab 2013 erfüllen zu können.

Väter und Mütter, die sich entscheiden, ihr Kind in die Obhut einer Tagesmutter zu geben, müssen keine Sorge haben, dass Sohn oder Tochter nicht ausreichend gefördert werden, und die von allen geforderte frühkindliche Bildung auf der Strecke bleibt. Wer in Norderstedt als Tagesmutter arbeiten will, muss sich in einem Kursus vorher die nötigen pädagogischen Kenntnisse holen und eine Prüfung ablegen.

Maximal fünf Kinder darf eine Tagesmutter betreuen. Die kleinen Gruppen garantieren eine individuelle Förderung und Betreuung. Und die Eltern haben die Wahl. Sie können sich die Betreuerin, die ihren Wünschen und Vorstellungen am besten entspricht, in Ruhe aussuchen. Zwar entbindet die Förderung der Tagesmütter-Betreuung die Stadt nicht davon, weitere Krippenplätze zu schaffen. Aber es ist ihr zu wünschen, dass viele Eltern auf das neue Angebot zurückgreifen.