Klaus Roloff hat seine Gründe, wenn er Fenster so hoch hängt, dass kleinere Menschen nicht rausgucken können. Zumindest nicht im Sitzen. Der Mann ist Architekt und hat sich viel dabei gedacht, in die künftige Werksbar in der Dachetage des Kulturwerks am See zur Seite des Stadtparksees statt hoher Fenster hoch gelegene See(h)schlitze einzubauen.

Wer zu klein ist, könne ja auf einem Barhocker an der Bar Platz nehmen und hätte dann einen wunderbaren Blick von der Naturseite des Kulturwerks mit dem Stadtparksee auf die Empfangsseite mit dem - Parkplatz. Auf der Empfangsseite sind die Fenster bodentief, und das nicht erst seit des Ausbaus des alten Kalksandsteinwerks zum Kulturwerk, sondern schon immer. Wie gut, dass der Architekt dem vom Auftraggeber, nämlich der Stadt Norderstedt, vorgegebenen Konzept gefolgt ist, die Geschichte des Kalksandsteinwerks auch im Bau des Kulturwerks aufzunehmen. Sonst wären vielleicht auch die bodentiefen Fenster verschwunden. Wie viele Graffiti, die die Ruinenzeit des Potenbergwerks dokumentierten. Fleißige Handwerker sollen sie einfach übertüncht haben. Und keiner hat's gemerkt?

Und was mache ich mit meinen 1,56 Metern Größe, wenn ich in der Werksbar an einem Tisch, auf einem normalen Stuhl sitzen und ganz normal auf den See gucken will? Ich bewundere die Kreativität des Architekten, grüble über die Basis allen Designs nach, dass Kunst und Funktion eine praktikable Einheit sein sollten und - gucke gegen die Wand. Toll!