An den Norderstedter Schulen ist Improvisationstalent gefragt. Als der Unterricht nach den Frühjahrsferien gestern wieder begann, fehlten nicht nur Schüler, sondern auch Lehrer. Die Aschewolke, die der isländische Vulkan Eyjafjalla in die Luft spuckt, verhindert die Rückkehr der Pädagogen. Besonders hart traf es die Willy-Brandt-Schule: "Zehn von 70 Kollegen sitzen im Ausland fest, in Miami, auf Teneriffa oder Mallorca", sagte Schulleiter Bernd Rabe. Eine Lehrerin habe es inzwischen bis Genua geschafft und sei von dort im Bus auf dem Heimweg. Auch Rabe bekam die Folgen der Flugausfälle zu spüren. Nach einer Autopanne musste er den Rückweg aus Skandinavien im Zug fortsetzen: "Als ich gesehen habe, wie viele Menschen sich auf dem Bahnsteig drängen, habe ich es nicht für möglich gehalten, dass alle mitkommen. Das hat dann aber doch geklappt."

Für 20 Schüler des Coppernicus-Gymnasiums dauern die Ferien noch an. "Sie sind über die ganze Welt verstreut", sagte Schulleiterin Sieglinde Huszak. Im Sekretariat trafen E-Mails und Anrufe unter anderem aus den USA, aus Rom und aus Russland ein. Das 52-köpfige Lehrerkollegium musste auf zwei Mitglieder verzichten, die ihre Rückflüge nicht antreten konnten.

Im Norderstedter Rathaus fehlte eine Handvoll Mitarbeiter, bei den großen Unternehmen in der Stadt hingegen lief der Betrieb weitgehend normal: Sicher sind einzelne betroffen, hieß es unisono, gezählt wurde aber nicht.