Geschäftsleute danken den Mitarbeitern. Die 120 Männer und Frauen haben unglaublich viel geleistet und mussten dafür auch noch Kritik einstecken, sagen die Kaufleute. Doch die Arbeit geht weiter. Nun müssen die Folgen des harten Winters beseitigt werden.

Norderstedt. Tulpen, Butterkuchen und Äpfel in rauen Mengen. Am Dienstag türmte sich mal was anderes auf dem Norderstedter Bauhof als immer nur Streusalz und Straßensplitt. "Wir wollten einfach mal Danke sagen. Den 120 Männern und Frauen, die in diesem harten Winter unglaublich viel geleistet haben", sagt Henning Schurbohm, Inhaber von Elektro Alster Nord. Zusammen mit der "Blumenfrau" Susanne Schneider von Lüdemann Floristik vertrat Schurbohm den Initiativkreis von 50 Kaufleuten an der Ulzburger Straße.

Viel Arbeit hatten die "Helden in Orange" in den vergangenen Monaten und mussten dafür auch noch viel Kritik einstecken. "Was da teilweise in dieser Stadt geäußert wurde - da kann ich nur den Kopf schütteln", sagt Schurbohm. Auf den vereisten Straßen und Gehwegen hatten manche Bürger nicht nur den Halt, sondern auch die gute Kinderstube verloren. Mitarbeiter der Stadt und des Bauhofes wurden am Telefon angeschrien. Nicht wenigen Verwaltungsmitarbeitern ging das sogar auf die Gesundheit.

Wer glaubt, der Winter ist vorbei und damit auch die Meckerei am Telefon, der irrt. "Jetzt melden sich die Leute und beanstanden den Splitt auf den Straßen und dass man darauf ja ausrutschen kann", sagt der Sprecher der Stadt, Hauke Borchardt. Mehr als 4000 Tonnen davon liegen verteilt in der Stadt. Die Mitarbeiter des Bauhofes sind im Zwei-Schicht-Betrieb unterwegs, um den Splitt wegzukehren. Die Kehrmaschinen müssen laufend geleert werden, schon wenn sie nur zur Hälfte voll sind - das Material ist so schwer. "Dann bekommen wir die Anrufe ,Ich habe den Besenwagen in meiner Straße gesehen - aber er kehrt gar nicht!'", sagt Borchardt. Die Stadt könne nur um Verständnis bitten.

Die Blumen haben die Kaufleute von der "Ulze" für die Frauen der Bauhof-Leute gedacht. Denn die hatten unter den Doppel- und Dreifach-Schichten ihrer Männer in den letzten Monaten ebenso zu leiden wie ihre Männer. Der Butterkuchen und die Äpfel sollen den Jungs vom Bauhof neue Kraft geben. Bauhof-Chef Joachim Krüger: "War schon hart die letzte Zeit. Teilweise hatten wir alle nur fünf Stunden Schlaf in der Nacht. So ein Dankeschön tut schon gut."