Die Absicht ist nachvollziehbar: Die künftigen Abiturienten sollen eine bessere Allgemeinbildung haben. Deswegen hat die schleswig-holsteinische Landesregierung die gymnasiale Oberstufe reformiert und das Kurssystem durch die Profiloberstufe ersetzt.

Statt den Notenschnitt mit individuellen Stärken heben zu können, müssen die Oberstufenschüler nun ihr Leistungsvermögen in mindestens einem Dutzend Fächer beweisen. Bis zu 38 Wochenstunden, jede Menge Klausuren, Referate und Hausaufgaben - da ist das Ministerium übers Ziel hinausgeschossen. Hinzu kommen, wie leider so oft in der Bildungspolitik, handwerkliche Schwächen. Die Schüler und Lehrer sollten beispielsweise so schnell wir möglich Klarheit über die Zahl der Prüfungsfächer haben. Angesichts der offensichtlichen Mängel ist zumindest die Forderung der Schülersprecher, die Profiloberstufe zu überarbeiten, verständlich.