Natürlich ist es verständlich, wenn Pastoren und Kirchenvorstände die Menschen in ihrer Gemeinde auffordern, in die Kirche zurückzukehren und die vielfältige seelsorgerische und soziale Arbeit mit freiwilligen Beiträgen finanziell zu unterstützen.

Gerade in Deutschland hängt die Finanzierung von Kitas, Gottesdiensten, Kirchenmusikern, Konfirmandenunterricht und Altenkreisen an der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Wie Unternehmen, Städte und Gemeinden müssen auch Kirchenvorstände die Finanzen im Auge haben und die sinkenden Steuereinnahmen möglichst effizient einsetzen. Dennoch ist mehr als fraglich, ob der Hinweis auf die finanzielle Not zieht und der Kirche ehemalige Gemeindemitglieder zurückbringt. Wirksamer wären inhaltliche Argumente - zeigen, was alles "in Kirche los ist", wie Propst Melzer fordert, wie sie Orientierung geben, trösten, helfen, aber auch Spaß am Leben vermitteln kann.