Die Henstedt-Ulzburger Politiker lehnten das Geschenk des Unternehmers ab. Nun errichtet er die umstrittene Skulptur vor seinem Möbelhaus.

NZ-Redakteur Frank Knittermeier schrieb am 26. Oktober 2004.

Der Henstedt-Ulzburger Rathausbrunnen kommt. Aber er soll nicht vor dem Rathaus stehen. Am Sonnabend, 13. November, wird der Brunnen vor dem Möbelhaus Hesebeck an der Gutenbergstraße enthüllt. Damit haben alle Diskussionen über das Für und Wider dieses Brunnens ein Ende. Stifter Werner Hesebeck (80) hat sich so entschieden, um sein Denkmal letztlich doch noch in der Gemeinde aufstellen zu können.

Kein kommunalpolitisches Thema hat die Henstedt-Ulzburger in den letzten Jahren so bewegt wie dieses: Ein Hesebeck-Brunnen vor dem Rathaus. Monatelang diskutierten die Kommunalpolitiker in den verschiedenen Gremien, viele Gespräche und eine Reise des Bürgermeisters zum ausführenden Künstler nach Polen waren die Folge. Die Emotionen prallten aufeinander. Der Hintergrund: Tischlermeister und Möbelkaufmann Werner Hesebeck wollte der Gemeinde den Brunnen schenken, dafür aber bestimmen, wie dieser aussehen sollte.

5,50 Meter hoch, eine Granitkugel und ein "Ritter Ulz" als dekorative Krönung. So präsentierte Hesebeck den Politikern seinen Entwurf. Ob es einen Ritter gab, weiß niemand, der Spender aber vermutet es ganz stark. "Es gab hier eine Burg, also muss es auch einen Ritter gegeben haben" sagte er gestern.

Egal, ob oder ob nicht: Die Gemeindepolitiker wollten keinen Ritter. In der zweiten Variante verzichtete Hesebeck schweren Herzens auf den Ritter und akzeptierte die Wappen von Henstedt-Ulzburg und den Partnerstädten als Ersatz. Aber dieses Modell fand schließlich doch nicht die Zustimmung in der Gemeindevertretung: Mit 14 Nein- und 13 Ja-Stimmen wurde der Bau des Brunnens in der Ratssitzung abgelehnt.

Werner Hesebeck ist enttäuscht: "Meine Familie lebt schon seit Generationen in Henstedt-Ulzburg, mein Vater war Bürgermeister, nach meinem Großvater Heinrich Sebelien wurde eine Straße benannt, da wollte ich etwas für den Ort tun, aber die Politiker haben die Idee zerpflückt."

Die Idee mit dem "Ritter Ulz" findet Werner Hesebeck nach wie vor gut. Aber letztlich hat er sich für eine andere Variante entschieden. Der Brunnen ist jetzt ein Denkmal ohne Wasser. Die Granitkugel ruht auf einem Sockel, die Krönung ist der vom renommierten Trappenkamper Kunstschmied Alfred Schmidt angefertigte Schriftzug "Möbel-Treff". Aufgestellt wird das 3,40 Meter hohe Denkmal parallel zur Straßenkreuzung Gutenbergstraße/Hamburger Straße am Rande des Parkplatzes auf dem Hesebeck-Gelände.