Erneut hat sich eine ehemalige Mitarbeiterin des Seniorenzentrums Donatus bei der Norderstedter Zeitung gemeldet. Wir drucken ihren Bericht in Auszügen: "Im Mai dieses Jahres wurde im Donatus eine 89-jährige Bewohnerin vermisst, die am nächsten Tag tot im Fluss hinter der Einrichtung gefunden wurde. Diese Bewohnerin war dement, und im Zuge der Fürsorgepflicht hätten Vorkehrungen getroffen werden müssen, die verhindern, dass die Dame unbeaufsichtigt das Haus verlässt. Aber bei diesem Personalmangel... Ich war auch im Donatus angestellt. Was ich dort erlebte, ist unglaublich. Neue Pflegekräfte, die den ersten Tag im Haus sind, bekommen morgens von der Wohnbereichsleitung einen Zettel in die Hand gedrückt. Auf dem stehen Namen von Bewohnern und was bei denen gemacht werden muss. Die Pflegekraft weiß nichts über die Menschen, weder die Krankengeschichte noch die Biografie oder sonst etwas. In meiner kurzen Zeit im Donatus ist es zweimal passiert, dass Senioren stürzten. Einmal zog sich eine Bewohnerin komplizierte Brüche dabei zu. Das passiert, weil Pfleger allein gelassen werden. Ich kam zur Spätschicht (ca. 13 Uhr): Demente Bewohner saßen immer noch im Speiseraum. Die eine Hälfte des Marmeladenbrötchens lag auf dem Boden, die andere Hälfte klebte der Frau auf der Brust. Die Menschen werden morgens ab 6 Uhr aus den Betten geholt und in dem Frühstücksraum ,abgestellt'. Teilweise verbringen sie dort bis zum Mittag allein gelassen den Vormittag - ohne Ansprache, Zuwendung oder Toilettengang. Was muss noch passieren?"