Alle Jahre wieder lautet das Motto des Tierschutzvereins Westerwohld: Keine Tiere als Geschenke unter den Weihnachtsbaum! Aus diesem Grund wird im Tierheim Henstedt-Ulzburg, wie in anderen solchen Einrichtungen, über Weihnachten ein Vermittlungsstopp verhängt. "Wer ernsthaftes Interesse an einem unserer Tiere hat, kann sich vormerken lassen", rät Sylvia Rückert, Vorsitzende des Tierschutzvereins.

Zur täglichen Arbeit im Tierheim gehört, die Adoptiveltern in spe zu befragen und zu "durchleuchten" - und häufig genug eine Vermittlung abzulehnen. Stets im Sinne der Tiere, die nicht zum "Wanderpokal" werden sollen. "Wir behalten uns auch Nachkontrollen beim neuen Halter vor", so die Tierheimleiterin.

Tiere, die im Tierheim landen, sind entweder gefunden oder abgegeben worden. Mithin erfahren die Tierheimmitarbeiter wenig oder gar nichts über den Charakter. Deshalb können sie Interessenten nur die Informationen über das jeweilige Tier weitergeben, die sie während seines Aufenthaltes im Tierheim selbst sammeln. Als Faustformel für Menschen, die ein Tier aus dem Tierheim zu sich nehmen möchten, gilt: Schätzen Sie Ihre eigenen Erfahrungen und Möglichkeiten sorgfältig ein! Grundsätzlich werden vom Tierschutzverein Westerwohld keine Tiere in eine als nicht artgerecht empfundene Haltung vermittelt. Wer sich seiner Sache nicht ganz sicher ist, sollte sein Wunschtier zunächst wiederholt im Tierheim besuchen; wenn es um einen Hund geht, Probespaziergänge mit ihm unternehmen.

Natürlich berechnet auch das Tierheim Henstedt-Ulzburg den neuen Besitzern eine Schutz- und Vermittlungsgebühr. Dafür werden alle Tiere untersucht, geimpft, entwurmt, entflöht. "Wir tun alles, um den neuen Besitzern gesunde Tiere zu übergeben", sagt Sylvia Rückert, "aber wir übernehmen keine ,Herstellergarantie'. Tiere sind keine Kaffeemaschinen, die man zurückgeben kann, wenn sie nicht mehr ,funktionieren'."