Am 26. November 2003 schrieb NZ-Redakteur Michael Schick: So mancher hat schon nicht mehr dran geglaubt. Und doch ist seit gestern eine Straße offiziell in Betrieb, die im Kreis Segeberg den Planungs-Rekord hält. Fast 35 Jahr haben Politiker und Verwaltungen gebraucht, bis aus der Idee eine Fahrbahn geworden ist. K 113 heißt die neue Verbindung von der Schleswig-Holstein-Straße zur Autobahn 7. Zehn Millionen Euro hat das Bauwerk gekostet, das die Quickborner Straße als Autobahnzubringer ersetzen und die Anwohner von Lärm und Gestank entlasten soll. "Die K 113 stellt für unsere Stadt Entlastung und Entwicklungschance zugleich dar", sagt Bürgermeister Hans-Joachim Grote (48). Zum einen werde damit das größte Norderstedter Gewerbegebiet an der Oststraße schneller und direkter an die Autobahn angeschlossen. Außerdem würden entlang der neuen Schnellstraße die neuen Gewerbeflächen entwickelt, die die Stadt dringend brauche, wenn sie auf 80 000 Einwohner wachse. Es fehlten rund 120 Hektar Gewerbeflächen, um die zusätzlichen Arbeitsplätze für die Neubürger zu schaffen. Ein Teil solle in Friedrichsgabe-Nord entstehen. Grote packte die zögerliche und immer wieder von neuen Widerständen unterbrochene Planungsgeschichte in ein arabisches Sprichwort: "Geduld ist der Schlüssel zur Freude". Nun sei zwar die Straße fertig, doch für die Anwohner der Quickborner Straße sei die unendliche Geschichte noch nicht beendet - sie warten bisher vergeblich auf die Schranke, mit der die Quickborner Straße wie versprochen geschlossen werden soll. Der Kreis Segeberg und die Stadt Quickborn streiten darum, wer das Aufstellen bezahlt und die Folgekosten übernimmt. "Über diese Diskussion habe ich mich sehr geärgert, schließlich reden die Behörden seit Jahrzehnten über die Abbindung der Quickborner Straße", sagte der Verwaltungschef. Das Verkehrsschild "Durchfahrt verboten" reiche jedenfalls nicht aus, um die Autofahrer aus der Straße herauszuhalten. Falls die Schranke nicht aufgestellt wird, werde Norderstedt einen Graben ausheben. "Ich sehe nicht ein, warum Quickborn eine Schranke bezahlen soll, von der wir nichts haben", sagte Quickborns Bürgermeister Günther Thonfeld (57). Außerdem habe Grote bisher nicht mit ihm gesprochen. Segebergs Landrat Georg Gorrissen (52) versuchte, die Gemüter zu beruhigen: "Die Schranke wird kommen. Wir müssen die Quickborner Straße aber erst abstufen, damit sie geschlossen werden kann."

Die Bürger hatten sich immer wieder für den Bau der Entlastungsstraße stark gemacht. Die Interessengemeinschaft Quickborner Straße mit Harald Evers, Helmold Liske und Wolfgang Kannenberg hatte sich mit den Initiativen Mühlenweg, Harkesheyde und Friedrichsgaber Weg zusammengetan, um den Bau der Straße durchzusetzen.