Der Kaltenkirchener Sicherheitsdienst Pütz sorgt für die Sicherheit der Golf-Asse auf Gut Kaden.

NZ-Redakteur Frank Knittermeier schrieb am 15. Mai 2003: Thomas Pütz ist ein Mann mit starken Nerven. Der 37 Jahre alte Kaltenkirchener hat einen besonders interessanten, aber auch anstrengenden Arbeitstag: Er bremst Tiger Woods (27) aus. Der Golf-Star ist nämlich nicht nur auf dem Fairway ein Ass, auch hinter dem Lenkrad fühlt er sich wie ein Sportstar. Und das kann gefährlich werden. Vor allem mitten in Hamburg. Denn als Security-Mann Pütz den Super-Golfer gestern gegen 10 Uhr im Hamburger Hotel Atlantic abholt, setzt der sich sofort selbst hinter das Lenkrad des VW Phaeton. Thomas Pütz fährt vorweg und achtet darauf, dass die in der Stadt zulässige Höchstgeschwindigkeit wenigstens einigermaßen eingehalten wird.

Thomas Pütz und sein Team von der Pütz Security AG aus Kaltenkirchen sorgen dafür, dass bei Europas größtem Golfturnier auf Gut Kaden in Alveslohe alles glatt läuft. 40 Personen sind bis Sonntag im Einsatz, um die Sicherheit der berühmten Golfer und der illustren Gäste zu gewährleisten. Alleine sechs Männer sind abgestellt, um Tiger Woods zu beschützen - selbstverständlich spricht jeder der Bodyguards ausgezeichnet Englisch, um sich mit dem Golf-Ass und seinem Personal verständigen zu können.

Die erste größere Bewährungsprobe gestern um 11.10 Uhr: Der Tiger springt auf Gut Kaden aus dem Auto und wird sofort von vielen Menschen umringt. Die Bodyguards schützen ihn, damit er heil in die Players Lounge kommt.

Die Aussichten auf die nächsten Tage treibt Thomas Pütz allerdings den Schweiß auf die Stirn. Der Anlass steht in der Nähe des Einfahrt zum Golfklub. Ein Lamborghini wartet auf Tiger Woods: Mit diesem Fahrzeug darf der Star während des Golfturniers durch die Gegend kutschieren; die Autoschlüssel hat er seit gestern Abend in der Hand. Das Security-Team darf den Golf-Profi und Autonarr natürlich nicht aus den Augen lassen. Zwei Norderstedter parken die Autos der VIP-Gäste.

Mit Autos der gehobenen Klasse haben auch die beiden Norderstedter Lars Krückmann (37) und Frank Groß (37) zu tun. Der CDU-Stadtvertreter Krückmann und der stellvertretende Gemeindewehrführer Groß gehören zum Parkservice während des Turniers. Arbeitsbeginn: 5.30 Uhr. Feierabend: 23 Uhr. "Aber es macht Spaß", stellt Lars Krückmann fest. Sie sorgen dafür, dass Autos der prominenten Gäste sicher auf den VIP-Parkplatz gebracht werden.

Während sich die Spieler auf den Beginn des ProAm-Turniers vorbereiten, herrscht in der Küche des VIP-Zeltes bereits seit langem Hochbetrieb. Chefkoch Peter Klefens (44) und sein Team sorgen dafür, dass die prominenten Gäste jederzeit speisen können. Gestern zum Beispiel Piccolini von Gänseleber mit Blattgold, Filet "Wellington" auf Champagnerschaum an Brokkoliröschen und Spargelbukett. Heute gibt es ein italienisches Büfett mit vielen erlesenen Speisen. Spargel zu Hase und Kalb steht auf dem Speisezettel.

550 Kilogramm Spargel hat Chefkoch Klefens geordert, 100 Kilogramm Hasenrücken, 100 Kilo Kalbfleisch, 5500 Kuchenstücke. "Das müsste eigentlich reichen, um alle Gäste zu beköstigen", meint der Küchenchef. Im VIP-Zelt muss niemand zahlen. Kellnerin Gabriela Richter (41) hat festgestellt, dass die meisten Besucher auf Alkohol verzichten: Sie serviert in erster Linie Kaffee und Mineralwasser, gelegentlich auch Rotwein.