Die ersten 60 Privatkunden können am heimischen Computer erproben, zu welchen Leistungen das neue Breitband-Hochgeschwindigkeits-Kabelnetz fähig ist.

NZ-Redakteurin Kerstin Graupner schrieb am 7. August 2000:

Wilhelm.tel geht in die Testphase. Ende August werden die ersten 60 Norderstedter Privatkunden am heimischen Computer erproben können, zu welchen Leistungen das neue Breitband-Hochgeschwindigkeits-Kabelnetz fähig ist. Doch auch andere Kommunen und die Konkurrenten auf dem heiß umkämpften Telekommunikationsmarkt werden das bundesweite Pilotprojekt, das für Bürger wie Unternehmen erhebliche Vorteile bringen soll, intensiv beobachten.

"Die Produkte von wilhelm.tel haben die Vorlaufphase mit Bravour bestanden", sagt Volker Hallwachs, der als kaufmännischer Leiter der Stadtwerke für das neue Datennetz zuständig ist.

Die Hälfte der Stadt ist bereits verkabelt. Die Pilotkunden zahlen in den ersten sechs Monaten keine Grundgebühr. Für die Erprobung wurde Norderstedt in elf Gebiete unterteilt. Mit Norderstedt-Mitte wird begonnen. Anschließend folgen das Areal rund um die Straßen In de Tarpen und Am Böhmerwald sowie das Neubaugebiet in Harksheide. In Norderstedt-Mitte werden sich die ersten Nutzer in wenigen Tagen durch 30 Fernsehprogramme zappen können und mit einer Leistung von zwei Megabit durchs Internet surfen. Ein Service-Center wird die rund 60 Tester bei ihren ersten Schritten auf dem Weg in die neue Multimediawelt begleiten.

Wer mit wilhelm.tel nicht nur telefonieren und fernsehen will, sondern das Hochgeschwindigkeitsnetz auch für interaktive Dienste nutzen möchte, benötigt eine entsprechende Innenhausverkabelung und neue Anschlussdosen.

Wer jedoch für Beratung, Planung, Kostenermittlung und Arbeitsüberwachung ebenfalls wilhelm.tel in Anspruch nehmen möchte, kann dafür das sogenannte Sorglos-Paket bestellen. Für 149 Mark kümmert sich die Telekommunikationsgesellschaft um die Einstellung der Computer und Videogeräte, übernimmt die Planung und überwacht die Innenhausverkabelung, die ebenfalls separat finanziert werden muss.

Fest stehen jetzt auch die Preise für die Telefonie außerhalb des wilhelm.tel-Netzes. Kunden des Highspeed-City-Netzes telefonieren untereinander kostenlos. Verbindungen ins 040-Netz kosten in der Hauptzeit, montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr, vier Pfennig, in der Nebenzeit drei Pfennig. Dazu zählen auch beispielsweise Gespräche nach Tangstedt, Henstedt-Ulzburg oder Nahe. Ferngespräche werden bundesweit für zwölf Pfennig oder acht Pfennig angeboten.

Bis Ende 2001 werden alle Haushalte verkabelt sein. Die Testhaushalte in Norderstedt-Mitte werden in der ersten Phase noch nicht die neuen Dienste wie interaktives Fernsehen, Video nach Wunsch und TV-Internet nutzen können. Erst Mitte 2001 wird die Firma Bertelsmann ihr Angebot in das Norderstedter Netz einspielen.