NZ-Redakteur Michael Schick schrieb am 7. Januar 1998:

Der "König von St. Pauli" war ihr ständiger Begleiter: Er beschäftigte Angélique Duvier rund um die Uhr, schließlich musste der Text termingerecht sitzen. Aussetzer wollte und durfte sie sich nicht leisten, denn sie gehört zum erlesenen Kreis derer, die Starregisseur Dieter Wedel für sein neues TV-Werk über den Hamburger Skandal-Stadtteil angeheuert hat. Die Schauspielerin aus Norderstedt ist schon ein bisschen stolz, dass sie mit Fernsehgrößen wie Hans Korte, Sonja Kirchberger, Maja Maranoff oder Heinz Hönig vor der Kamera stehen konnte.

In der ersten Reihe stand sie zwar nicht, aber: "Für mich ist der ,König von St. Pauli' ein Aufstieg", sagt die Mimin, die in jeder Folge des Sechsteilers zu sehen sein wird.

Im großen Bellheim, ebenfalls von Wedel inszeniert, blieb es beim Kurzauftritt als Tänzerin. In der neuen Serie, die SAT.1 von Mittwoch, 13. Januar, an zur besten Sendezeit ausstrahlt, spielt sie die Besitzerin eines Friseur-Salons und die Lebensgefährtin von Hilmar Thate.

Wie mit dem Bellheim und dem Schattenmann setzt Wedel wieder auf eine Melange aus Krimi, Komödie, Polit-Thriller und Zeitstück - seine Sicht des Lebens im Rotlicht-Stadtteil soll die Zuschauer möglichst jede der 600 Sendeminuten an die Fernsehschirme locken. 180 Tage lang standen die Darsteller vor den Kameras - auch die Norderstedter Aktrice hatte Dauer-Dreh. Ursprünglich sollten die Szenen viel schneller im Kasten sein, die ungeplante Mehrarbeit stellte Angélique Duvier vor Probleme, musste sie doch gleichzeitig ihre Tourneezusage erfüllen. Da jettete sie dann immer wieder nach München - die Studien aus dem Hamburger Milieu wurden in den Münchener Bavaria-Studios gedreht. "Das war schon hart, manchmal habe ich 36 Stunden lang kein Auge zugetan", sagt Angélique Duvier, die eine gescheiterte Ehe mit Friedrich Schütter, Ex-Schauspieler und Intendant des Ernst-Deutsch-Theaters, hinter sich hat und jetzt mit dem Norderstedter Antiquitätenhändler Hans-Roland Heyer verheiratet ist.

Doch das nur 1,54 Meter große Energiebündel hielt durch. Sie kannte Wedel und wusste, was er verlangte. Und das ist vor allem viel. Angélique Duvier beschreibt den Filmemacher als harten Arbeitgeber: "Er weiß genau, was er will, hat ganz konkrete Vorstellungen."