Der große Coup, also der Einzug in den Kieler Landtag, war ihnen bei Weitem nicht gelungen. Dennoch herrschte unter den drei Direktkandidaten der Freien Wähler (FW-SH) aus dem Kreis Segeberg für die Landtagswahl, Karin Honerlah (Henstedt-Ulzburg), Peter Kroll (Alveslohe) und Arno Nolte (Seth), und deren Anhang eher Zufriedenheit über die Premierenvorstellung auf Landesebene.

Henstedt-Ulzburg. 1,5 Prozent der (Erst-)Stimmen bekamen die Freien Wähler auf Landesebene, 2,7 Prozent im Kreis Segeberg. Mehr sei innerhalb von nur 70 Tagen Wahlkampf nicht möglich gewesen, befand der Alvesloher Bürgermeister Kroll - der in seinem Heimatort ein Ergebnis von 21,6 Prozent holte und damit auf Rang zwei vor der SPD rangierte! "Wir haben aber gezeigt, dass wir eine bürgerliche Alternative für die Zukunft sind", so Kroll während der abendlichen Wahlparty in Henstedt-Ulzburg.

Die Vertreter der FW-SH haderten mit den im Vergleich zu den etablierten Parteien schlechteren Bedingungen für und im Wahlkampf. Alles sei in kürzester Zeit selbst organisiert und selbst finanziert worden. Und auch in der öffentlichen Wahrnehmung seien die Freien Wähler vermeintlich benachteiligt gewesen. So seien Vertreter der Linken, obwohl bis dato auch nicht im Landtag vertreten, zu politischen Diskussionsrunden eingeladen worden, die FW-SH aber nicht.

"Was wir für die Zukunft vor allem brauchen, ist ein starkes Kreisteam", sagte Karin Honerlah. Bei sich in Henstedt-Ulzburg, wo die Wählergemeinschaft auf Ortsebene inzwischen stärkste Kraft ist, erreichte die FW-SH immerhin glatte 5,0 Prozent. Für Arno Nolte, für den in seinem Heimatort Seth ein Ergebnis von 16,6 Prozent registriert wurde, geht es vor allem darum, dass sich die auf Ortsebene aktiven Wählergemeinschaften überregional noch besser vernetzen.

Wer denn in der künftigen Landesregierung am ehesten die Interessen der Freien Wähler vertreten werde? Peter Kroll antwortete kategorisch: "Rot-Schwarz haben es nicht getan, Schwarz-Gelb werden es auch nicht tun!"