Der Gewerkschaftssekretär will eine Ausweitung der Öffnungszeiten am Sonntag verhindern. Auch Norderstedt könnte betroffen sein.

Kreis Segeberg. Auto und Möbel in Henstedt-Ulzburg an der Gutenbergstraße - ein Fest, das es bereits seit vielen Jahren gibt und das regelmäßig größere Bevölkerungskreise anzieht. Verkaufsoffener Sonntag im Quartier Schmuggelstieg in Norderstedt, kombiniert mit dem Weinfest - auch das gibt es seit über 20 Jahren, der Erfolg ist groß. Wenn es nach der Gewerkschaft Ver.di geht, werden diese Aktionen aber eingestellt. Fachsekretär Peter Engel will vor das Verwaltungsgericht ziehen, weil die Aktionen seiner Ansicht nach nicht hätten genehmigt werden dürfen.

Die Veranstaltung Auto und Möbel im Ulzburger Gewerbegebiet hat den Zorn des Gewerkschaftssekretärs, der mit seinem Büro an der Europaallee in Norderstedt sitzt, entfacht. Das Möbelhaus Hesebeck und das Autohaus Dello hatten das Straßenfest gemeinsam organisiert. Mit einem verkaufsoffenen Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Peter Engel hatte in einer Blitzaktion am vergangenen Freitag versucht, die Veranstaltung durch den Bürgermeister unterbinden zu lassen. Der aber konterte eiskalt und verwies auf die von der Gemeindevertretung verabschiedete Verordnung über Sonntagsöffnungen in Henstedt-Ulzburg. Dazu gehört auch die Veranstaltung Auto und Möbel. Auf eine einstweilige Verfügung verzichtete Peter Engel, will aber den Klageweg gegen Bürgermeister Dornquast beschreiten - und das könnte entscheidende Folgen auch für andere Orte haben.

Dem Gewerkschaftssekretär geht es um den Schutz der Mitarbeiter, die an einem verkaufsoffenen Sonntag Dienst verrichten müssen. Er weist darauf hin, dass Verkaufspersonal am Sonntag nur fünf Stunden tätig sein darf - inklusive der Vor- und Nachbereitungszeit. Im Falle der Henstedt-Ulzburger Veranstaltung aber ging der Sonntagsverkauf von 11 bis 17 Uhr. Peter Engel zitiert dabei das Ladenöffnungsgesetz. "Die Mitarbeiter werden eindeutig zu lange eingesetzt", sagt Peter Engel.

Während des Norderstedter Weinfestes am Schmuggelstieg waren die Geschäfte tatsächlich nur fünf Stunden geöffnet, die Vor- und Nachbereitungszeit nicht mitgerechnet. Nach Ansicht des Ver.di-Vertreters liegt aber auch hier ein Fehler vor: Ein Sonntagsverkauf müsse stets für den ganzen Ort gelten, nicht nur für ein bestimmtes Einkaufsgebiet. "Gegen diese Bestimmung ist auch in Henstedt-Ulzburg verstoßen worden", sagt Ver.di-Vertreter Engel.

Der Gewerkschaftssekretär handelt in dieser Angelegenheit nicht zum ersten Mal: "Schon aus wettbewerbsrechtlichen Gründen habe ich auch die illegalen Sonntagsöffnungen von Möbel Kraft und Möbel Brügge unterbunden", teilt Peter Engel mit. "Die Sonntagsöffnungen dürfen sich nicht hinterrücks einschleichen."