NZ-Redakteur Günther Hormann ist am 9. Oktober 1985 im Hangar auf dem Flughafen in Hamburg dabei, als eine Boing 737 auf den Namen “Norderstedt“ getauft wird.

Hannelore Schmidt, Ehefrau des Norderstedter Bürgermeisters Volker Schmidt, meisterte ihre Aufgabe routiniert. "ich taufe dich, stolze 737, auf den Namen Norderstedt und wünsche dir, deinen Gästen und deiner Besatzung allzeit guten Flug und gute Landung." Vor 400 illustren Gästen goß Norderstedts First Lady dann ein Flasche Mumm-Sekt über die Bugnase des neuesten Lufthansa-Flugzeugs, das gestern Vormittag in der Halle 4 der Luftwerft in Fuhlsbüttel getauft wurde.

Mit vertraulichem Du redete auch Bürgermeister Volker Schmidt den "lieben Täufling", die Boing 737, an: "Du bist in Amerika geboren, namenlos an Europa verkauft worden, fandest bei der Lufthansa eine neue Familie, du hast einen anständigen Namen verdient, ab heute soll es dir gut gehen!" Den "anständigen" Namen gab Norderstedt, jene Stadt, die nach Meinung von Lufthansa-Vorstandsmitglied Werner Utter mit der Fluggesellschaft viel verbindet: Kontinuität und Dynamik.

Während Schmidt und Utter auf der mit Girlanden und Blumen geschmückten Gangway das Deutschlandlied mitsangen, wurden am Rumpf des Fliegers der Schriftzug "Norderstedt" und das Stadtwappen enthüllt. Bürgermeister Schmidt freute sich: "Name und Wappen unserer Stadt werden durch Europa, nach Vorderasien und Nordafrika getragen und damit ihren Bekanntheitsgrad erhöhen."

Nach der Taufe sahen sich viele der 400 Gäste, darunter 70 Norderstedter die vom Computer ausgewählt und von der Lufthansa eingeladen worden waren, Norderstedt an Bord der "Norderstedt" von oben an - beim Jungfernflug der Boing 737.