Der Rotmilan gehört zu den streng geschützten heimischen Tierarten. Die Art hat nur ein sehr kleines Verbreitungsgebiet von Süd- über Mitteleuropa bis ins südliche Skandinavien. Von der Weltpopulation von knapp über 20 000 Paaren lebt die Hälfte in Deutschland. Schleswig-Holstein beherbergt zurzeit nur noch etwa 70 Brutpaare. Mit einer Spannweite von bis zu 1,65 Meter ist der Rotmilan nach dem Seeadler der zweitgrößte Greifvogel des nördlichsten Bundeslandes. Rotmilane sind in ihrer Ernährungsweise sehr anpassungsfähig. Einerseits verwerten sie Aas, andererseits sind sie gewandte Flieger und erbeuten kleine Säugetiere, Vögel und zur Not auch Fische. Hausgeflügel kann der Rotmilan aufgrund seiner nur schwach ausgebildeten Fänge nicht erbeuten. Rotmilane sind Zugvögel. Sie verlassen ihr Brutrevier in der Regel von September bis März. Gemäß Vogelschutzrichtlinie müssen die Bestände der Tiere alle sechs Jahre erfasst und der EU gemeldet werden.