Über eine spektakuläre Spende schreibt NZ-Redakteur Herbert Lau am 27. Juni 1980:

Vorsicht, es könnte eine Bombe sein, oder jemand hat sich einen schlechten Scherz erlaubt." So reagierten Mitarbeiter der Norderstedter Stadtverwaltung, als beim Pförtner des Rathauses am Harksheider Markt ein geheimnisvolles, in braunem Packpapier eingewickeltes Paket ohne Absender abgegeben wurde. Adressiert "An den Bürgermeister von Norderstedt, Herrn Embacher". Vorsichtig wurde der Inhalt von Papier und Bindfaden befreit. Und dann platzte tatsächlich die Bombe. Aus dem unheimlichen Paket kamen riesige Bündel von Geldscheinen ans Tageslicht. Bürgermeister Horst Embacher zählte höchstpersönlich zusammen mit dem Kämmerer: 29 900 Mark. Ein Brief lag dem Paket nicht bei. Im Rathaus begann die detektivische Kleinarbeit. Ein Fragment einer Adresse wurde auf dem Einwickelpapier entdeckt. Die Einwohnermeldekartei brachte es ans Licht: Eine 87-jährige Norderstedterin war die Spenderin. Sie hatte jeden Schein von ihrer Rente gespart. Sie habe "genug zum Anziehen und zum Essen", wie sie betonte. Nun wollte sie das Geld los werden. Bürgermeister Horst Embacher: "Wir haben mit dem Einverständnis der Dame das Geld bei einer Bank eingezahlt, wo sie jederzeit die Möglichkeit hat, die Summe abzuheben." Im Falle ihres Ablebens - so wurde es vereinbart - solle das Geld der Stadt für eine gemeinnützige Aufgabe zufließen.