Parteien streiten noch über die Kosten und wo die Unterstände aufgebaut werden sollen.

Henstedt-Ulzburg. Drei Holzunterstände sollen Anlaufstationen für Jugendliche in der Großgemeinde Henstedt-Ulzburg sein. Eine vielleicht ungewöhnliche Idee, die aber von vielen Jugendlichen und auch von der Polizei begrüßt wird. "Eine sinnvolle Maßnahme", sagt Henstedt-Ulzburgs Polizeichef Jens Rossow.

Die Idee für den Bau von offenen Holzunterständen kam vor etwa zwei Jahren während eines Workshops des Rates für Kriminalitätsverhütung auf. Damals war der Hintergrund dramatisch: Im Bürgerpark der Gemeinde kam es regelmäßig zu Sachbeschädigungen, weil angetrunkene junge Menschen dort randalierten. Dieses Problem beschäftigte die Kommunalpolitiker: Die Christdemokraten schlugen vor, einen Wachdienst für den Park zu engagieren, die Wählergemeinschaft (WHU) brachte damals erstmals die Holzhütten ins Gespräch. Vom Wachdienst spricht inzwischen niemand mehr, weil sich die Situation entschärft hat. Nicht nur im Bürgerpark, auch bei anderen ehemals beliebten Jugendtreffs in der Gemeinde ist Ruhe eingekehrt.

Polizeichef Jens Rossow führt das vor allem auf die Präsenz der Polizei zurück: In der Polizeistation Henstedt-Ulzburg wurde ein Beamter als Kontaktperson für Jugendliche abgestellt. "Wir gehen sehr offensiv mit dem Thema des Vandalismus um, seitdem hat sich die Situation sehr entschärft", so Rossow. "Jetzt gibt es keine schwerpunktmäßigen Treffs von Jugendgruppen mehr."

Die vor zwei Jahren teilweise belächelte Aktion mit den Jugendhäuschen ist als Überbleibsel der damaligen Diskussionen übrig geblieben. Inzwischen gibt es politische Beschlüsse, diese Unterstände aufzubauen, bis heute konnte aber nur ein Standort festgelegt werden: Im Bereich der Skateranlage im Bürgerpark, der Schnittstelle zwischen den Ortsteilen Henstedt und Ulzburg soll ein Häuschen erstellt werden. Die vom Kinder- und Jugendparlament vorgeschlagenen Standorte im Ortsteil Rhen (Im Forst) und in Ulzburg-Süd (Bolzplatz Birkenau) wurden abgelehnt. Ob die Jugendvertretung denn auch darüber nachdenke, dass mit der Anschaffung dieser Häuschen weitere Schulden gemacht würden, wollte CDU-Gemeindevertreter Joachim Süme (68) wissen. Finn Steffen (18), Sprecher der Jugendvertretung, ärgert sich darüber, dass die Vorschläge nicht berücksichtigt werden.