Etwa 700 Widersprüche sind gegen den Bau der A 20 im Bereich von Weede bis Wittenborn eingelegt worden. Diese Einwendungen werden den Bau vermutlich verzögern. Ob sie ihn auch verhindern, ist fraglich.

Noch in diesem Sommer, so Jens Sommerburg, Leiter des zuständigen Landesbetriebs Straßenbau in Lübeck, soll die zweite Auslegung im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens erfolgen. Darin geht es vor allem um landschaftsplanerische Belange. "Da muss nachgebessert werden", sagt Klein Gladebrügges Bürgermeister Arne Hansen, einer der vehementesten A-20-Gegner. Unter anderem müsse eine genaue Biotop-Bestandsanalyse erfolgen.

Für Hansen ist es "unsinnig, das Travetal zu zerstören". Es sei viel besser, für die Autobahn die vorhandene, vierspurige Trasse durch Bad Segeberg zu nutzen - "das wäre das Naheliegende". Und sie würde als Tunnel sogar "aufgewertet - das hätte totalen Charme", findet Hansen. Doch die Südumgehung Bad Segebergs sei politisch so gewollt - "dabei ignoriert man alle Naturschutzbelange". Sie so nahe am "geschlossenen Siedlungsband" zu führen, das sei "martialisch". Klein Gladebrügge, Bad Segebergs Südstadt und Högersdorf würden durch Emissionen stark belastet.

Wie Hansen sagt, werde seine Gemeinde "jeden Schritt des Bundes durch unseren Anwalt" prüfen lassen. Dabei werde man vermutlich mit Naturschutzverbänden kooperieren.

Eines habe er nicht nur bei sich selbst, sondern auch bei vielen Mitbürgern festgestellt: "Der Erregungszustand ist nur eine gewisse Dauer aufrechtzuerhalten." Soll heißen: Irgendwann füge man sich irgendwie. "Die Zeit macht einen mürbe." Viele Bürger seien wie paralysiert angesichts der Übermacht der Behörden. Für den Bürgermeister ist klar: "Die A 20 ist nur noch auf juristischem Wege zu verhindern."