Praktikantenatlas aktualisiert. Schulen und Unternehmen schließen Kooperationsverträge.

Kaltenkirchen. Das Kaltenkirchener Bündnis für Ausbildung und Arbeit hat seinen Ausbildung- und Praktikantenatlas auf Vordermann gebracht. Die Internet-Seiten wurden komplett aktualisiert, sodass junge Menschen, aber auch die Betriebe unter www.ausbildung-kaki.de künftig noch mehr Informationen finden. "Das ist ein regionales Angebot", sagt Rainer Nordmann von der Volkshochschule Kaltenkirchen, die das Bündnis gemeinsam mit der Stadt und der Agentur für Arbeit vor drei Jahren gegründet hat.

Neu im Angebot ist zum Beispiel die Rubrik "Jugendliche stellen sich vor". Hier haben junge Leute die Chance, ihr Profil ins Internet zu stellen und Unternehmen auf sich aufmerksam zu machen. Eine ähnliche Präsentationsform ist für Betriebe aus Kaltenkirchen und Umgebung geplant. Ebenfalls neu aufgenommen wurde ein Link zum Bramstedter Bündnis, sodass Kaltenkirchener sich auch über das Angebot in der Nachbarschaft informieren können. Bürgermeister Stefan Sünwoldt plant eine ähnliche Kooperation mit Henstedt-Ulzburg. Im Internet-Katalog finden Schulabgänger regelmäßig zwischen 120 und 150 Betriebe aus der Region, die Ausbildungsplätze anbieten.

Das Bündnis plant außerdem eine weitere Kooperationsvereinbarung. Die Regionalschule Erich Kästner (vormals Hauptschule Lakweg) wird künftig eng mit dem Recyclingbetrieb Brockmann zusammen arbeiten. Ähnliche Kooperationsverträge haben bereits die Dietrich-Bonhoeffer-Schule mit der Paracelsus-Klinik und die Realschule am Marschweg mit famila abgeschlossen. Das Prinzip: Ausbilder kommen in die Schulen, Schüler lernen die Betriebe kennen. "Die Schüler kommen später mit einem größeren Reifegrad in die Unternehmen", hat Bildungsstättenleiter Ralf Keller festgestellt.

Dass beide Seiten aufeinander angewiesen sind, betont Carsten Ludwig, Chef der Agentur für Arbeit in Neumünster: "Wir gehen in einen Fachkräftebedarf hinein." Sobald wieder ein Aufschwung komme, müsse das Ziel heißen, qualifizierte Mitarbeiter in der Region zu halten. Ludwig: "Der Fachkräftemangel wird die größere Krise sein." In den Betrieben sei wegen der Wirtschaftskrise eine Zurückhaltung zu spüren, junge Leute auszubilden. Wenn die Wirtschaft jedoch jetzt nicht ausbilde, fehle in drei Jahren ein ganzer Jahrgang. Ludwig wies auch auf die Fördermöglichkeiten hin, wenn Firmen nach der Ausbildung ihre Azubis übernehmen.