Statt eines großen Restaurants setzt die Stadt jetzt auf Kleinteiligkeit: Aus dem ehemaligen “Coyote Cafe“ werden bis Herbst fünf Betriebe entstehen, die wieder Leben auf den Rathausmarkt bringen sollen.

Norderstedt. "Meilenstein" ist der Arbeitstitel für die Wiederbelebung der Rathaus-Gastronomie. Und vielleicht bringen die Pläne, die der Aufsichtsrat der Norderstedter Mehrzwecksäle GmbH jetzt abgesegnet hat, endlich den ersehnten Publikums-Erfolg in die toten Arkaden. Statt eines großen Restaurants planen die Stadt und die "TriBühne" im ehemaligen "Coyote Cafe" jetzt ein kleinteiliges Konzept mit fünf Elementen: Zwei Bistros, ein Blumen- und Geschenkeladen, eine Bar und ein kleines Restaurant.

Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote und "TriBühne"-Chef Rajas Thiele präsentierten gestern die Pläne. "Wir mussten einsehen, dass ein einziger, großer Gastronomie-Komplex in dieser Lage am Rathaus von den Leuten nicht angenommen wurde", sagte Grote. Mit dem auf die verschiedenen Bedürfnisse der Norderstedter Kundschaft eingehenden "Meilenstein"-Konzept soll die Gefahr eines großen Leerstandes, wie derzeit durch die Insolvenz des "Coyote Cafes", verhindert werden. Und so sehen die einzelnen Elemente aus: Die Bistros: Direkt im Anschluss an den Eingang zum Rathaus und zur "TriBühne" sollen zwei kleine Bistros eingerichtet werden. Dort soll es "mediterrane Snacks" für die Mittagspause, etwa Antipasti, geben, außerdem die Möglichkeit, Wein oder ähnliches zu kaufen. Die beiden Bistros haben auch ein paar Außenplätze und sind nur bis zum Nachmittag geöffnet. Das "Blattwerk": Daneben soll ein Floristik-Geschäft einziehen. Frische Blumen und Geschenkartikel soll es geben, die Kundschaft kommt zum Beispiel direkt vom neuen Standesamt. Das Blattwerk soll bis spät abends geöffnet sein. Das "Bargespräch" : Eine intime Bar mit 50 Plätzen, Open End geöffnet, betrieben vom "TriBühne"-Team um Gastro-Chefin Francis Stechemesser. Hier sollen Besucher der "TriBühne" nach der Veranstaltung den "Absacker" oder den Mitternachtssnack genießen. "Hier können wir auch Autogrammstunden mit Künstlern machen und andere Veranstaltungen aus der ,TriBühne' rüberziehen", sagt Rajas Thiele. "Das kleine Restaurant" : Koch Rainer Sass wird in dem 80-Plätze-Restaurant der gehobenen Kategorie saisonale und regionale Küche anbieten, mit Pfiff und zu vernünftigen Preisen, wie Grote verspricht. "Ich möchte eine frische Küche bieten -mit allem, was der Wochenmarkt so hergibt", sagt Sass. Zwischen dem Restaurant und der Bar wird es eine Verbindung geben - aber schallgeschützt, damit das ruhige Abendessen nicht vom Bar-Trubel gestört wird.

Der gesamte Gastrobereich soll heller und freundlicher werden. "Die Arkaden verschatten den Bereich sowieso schon stark. Da müssen helle Farben rein", sagt Rajas Thiele. Von der Stadt wird es für die Umbau- und Renovierungsarbeiten keinen Zuschuss geben. Der "Meilenstein" soll sich komplett über Einnahmen und Pachterlöse finanzieren. "Derzeit läuft noch das Insolvenzverfahren des ,Coyote Cafe'. Das müssen wir abwarten, um zu wissen, was wir von der Einrichtung übernehmen können", sagt Thiele. Mit der Eröffnung rechnet er im Herbst.