Sie spielte die “Schneekönigin“ und böse Hexen, war in fast allen plattdeutschen Klassikern präsent, darunter “Opa ward verköfft“, verkörperte die Liebende, die Böse und Tratschtanten, war Inspizientin und “Toseggersch“.

Norderstedt - In über 70 Rollen stand Ruth von Borstel (93) auf der Bühne des Norderstedter Amateur-Theaters (NAT), das 1949, als sie Mitglied wurde, noch Garstedter Volksbühne hieß. Theatergründer Alfred Stern war ihr Arbeitskollege am Ochsenzoller Krankenhaus und holte sie in "sein" Theater. Jetzt ehrte Angy Wermke, Vorsitzende des NAT, die 93-jährige Norderstedterin für 60 Jahre aktive Mitgliedschaft im Amateur-Theater. Drei Kinder hat Ruth von Borstel allein durchs Leben gebracht, Kraft für Familie und Beruf fand sie im Theater. Als "Mudder Mews" in der Titelrolle des Dramas von Gerhart Hauptmann fand sie ihre größte Aufgabe auf der Bühne. Ruth von Borstel hat beim Sozialwerk Norderstedt eine kleine Wohnung, umsorgt von den Kindern und drei Urenkeln. "Ihr" NAT jedoch lässt die alte Dame nicht aus den Augen. Sie versäumt kein einziges Stück. (lin)