Martin Semmelrogge lehnt sich verschmitzt an den Tresen und bleibt locker: “Ich freue mich schon auf die örtlichen Sheriffs“, sagt und lächelt dabei Bürgermeister Hans-Joachim Hampel an.

Bad Segeberg. Lachend will er auch durch die anstrengende Karl-May-Saison gehen, das hat sich der Schauspieler fest vorgenommen "So lange ich lebe, werde ich viel Spaß haben." Gemeint ist das als Anspielung auf seine Rolle, die möglicherweise nicht durchgehend ist. Denn als Erzschurke erlebt Martin Semmelrogge das Ende der Aufführung wahrscheinlich nicht. Aber so genau will es der Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzende der Kalkberg GmbH gar nicht verraten.

Die Proben für das Stück "Der Schatz im Silbersee" haben begonnen (Premiere am 27. Juni). Regisseur Donald Kraemer aus Henstedt-Ulzburg und seine Crew feilen täglich im Freilichttheater am Kalkberg an dem Stück, das zu einem Glanzpunkt in der 57-jährigen Karl-May-Geschichte werden soll. "So wie in diesem Jahr hat dieses Stück noch niemand gesehen", sagt Kalkberg-Geschäftsführerin Ute Thienel. Weil "Der Schatz im Silbersee" schon mehrfach gegeben wurde, hat Autor Michael Stamp ein völlig neues Konzept mit vielen Überraschungen entwickelt. Regisseur Kraemer ist von einem Erfolg überzeugt: "Das Buch ist stimmig" Beim traditionellen Empfang im Segeberger Rathaus sind alle wichtigen Darsteller dabei. Dorkas Kiefer steht Arm in Arm mit dem befreundeten Kollegen Martin Semmelrogge, Erol Sander lässt sich von Bürgermeister Hampel feiern: "Ein Winnetou, der sich in die Herzen der Zuchauer gespielt hat." In diesem Jahr ist der Star aus vielen TV-Serien bereits zum dritten Mal dabei - und es wird nicht das letzte Mal sein. Ute Thienel überrascht die Anwesenden mit der Nachricht, dass Erol Sander bereits einen Vertrag für die Karl-May-Saison 2010 unterschrieben hat. Offenbar gefällt es dem prominenten Mimen in der Segeberger Prärie. Im Rathaus fühlt sich der gebürtige Türke unter seinen Kollegen wohl: Er gibt sich locker und tut alles, um nicht als Star im Mittelpunkt des Empfangs zu stehen. Auch in diesem Jahr gesellen sich wieder zwei Kinder zu den Schauspiel-Profis: Noa Teresa Togler (12) aus Duvenstedt und Lina Warning (10) aus Harburg wechseln sich in einer Rolle ab. Beide sind über eine Agentur zu den Karl-May-Spielen gekommen. "Die haben uns zum Casting geschickt, und da haben wir gut abgeschnitten." Für den Empfang im Rathaus haben sie schulfrei bekommen.