Im Edmund-Plambeck-Stadion trafen die Störche und HSV II im Regionalliga-Duell aufeinander. Die Gäste siegten 2:0, und die 150 Beamten mussten nicht einmal eingreifen.

Norderstedt. Lachen aus den Mannschaftswagen, entspannter Klönschnack und Zeit für einen Witz: "Heute ist Muttertag, da sind alle friedlich" - die Polizisten hatten einen ruhigen Nachmittag. 150 Einsatzkräfte hatten rund um das Edmund-Plambeck-Stadion in Norderstedt Position bezogen. Mit dem beeindruckenden Aufgebot wollte die Polizei möglichen Ausschreitungen beim Regionalligaspiel HSV II von vornherein entgegenwirken. Ob sich die Fans aus der Landehauptstadt nun durch die Präsenz beeindrucken ließen, einfach friedlich gestimmt waren oder mit dem 2:0 ihrer Störche gegen das Nachwuchsteam der Hamburger zufriedengaben - die Beamten mussten nicht einmal eingreifen. "Der Abmarsch vollzog sich so zügig wie selten", lautete denn auch das erleichterte Fazit von Segebergs Polizeisprecherin Bianca Kohnke.

Mit ihrem friedlichen Verhalten haben die Gäste aus Kiel Befürchtungen, es könne erneut Randale geben, Lügen gestraft. Während des Spiels HSV II gegen Sachsen Leipzig war es, wie berichtet, im Stadion zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen.

600 Anhänger der Störche hatten sich auf den Weg ins Stadion gemacht. Rund ein Drittel war mit Bussen angereist, der Rest per Auto oder Zug. Familien waren dabei, Jugendliche und Mittzwanziger, die sich auf der Fahrt mit dem einen oder anderen Bier auf das Sportereignis eingestimmt hatten und bei der Ankunft mit der Bierflasche in der Hand und gegrölten "Holstein, Holstein-Schlachtrufen" nur noch Kopfschütteln bei drei älteren Herren hervorriefen, deren Herz ebenfalls für Störche schlägt. "Das muss doch nicht sein", sagte das Trio und hielt auf dem Weg zum Eingang Abstand.

Auch im Stadion war es laut. "Dass die Fans ihre Mannschaft unterstützen, ist doch ganz normal", sagte die Polizeisprecherin. Die Schlachtrufe drangen bis zu den Anwohnern am Scharpenmoor und den umliegenden Straßen. Doch die waren abgetaucht, weggefahren oder im haus verschwunden. Nur einer reparierte seinen Anhänger, und den störten weder Lärm noch andere Begleiterscheinungen der Regionalligaspiele.

Der "Hintereingang" vom Scharpenmoor aus war für die Anhänger aus Kiel reserviert. Die HSV-Fans passierten die Kassenhäuschen hingegen am Haupteingang an der Ochsenzoller Straße. Potenzielle Konfliktgruppen von vornherein trennen, lautet die Strategie von Polizei und Sicherheitsdienst, der im Stadion für Ordnung sorgt.

"Wir werden am nächsten Sonntag wieder mit gleicher Präsenz auftreten", sagte Bianca Kohnke. Da kommt wieder eine Mannschaft aus dem Osten - der Hallesche FC ist hinter den Kieler Störchen Tabellenzweiter und braucht jeden Punkt.