Kosten von 10 000 Euro für die Straßenbeleuchtung sind den Sozialdemokraten zu hoch. Grundsätzlich befürworten sie regenerative Energien.

Kaltenkirchen. Diese Entscheidung haben sich die Mitglieder der Kaltenkirchener SPD-Fraktion nicht leicht gemacht. Sie werden in den politischen Gremien gegen den Einsatz von Öko-Strom für die öffentliche Straßenbeleuchtung stimmen. Grundsätzlich befürworten die Sozialdemokraten zwar die Nutzung regenerativer Energien. Doch die zusätzlichen Kosten von 10 000 Euro pro Jahr sind ihnen zu hoch - zumindest derzeit. "Politisch motivierte Entscheidungen müssen da manchmal der Realität folgend zurückstehen", sagt der Fraktionsvorsitzende Georg Loger.

Er erinnerte daran, dass die Stadtvertretung sich Anfang dieses Jahres gezwungen sah, Grundsteuern und Hundesteuer zu erhöhen. Andernfalls wäre der Haushalt 2012 nicht genehmigungsfähig gewesen. "Diese Entscheidungen hat auch die SPD mitgetragen, da sinnvolle Einsparungen in entsprechender Höhe an anderer Stelle im Haushalt nicht realisierbar waren", sagt Loger. "Auf keinen Fall sollten Einsparungen zulasten von Vereinen und gemeinnützigen Einrichtungen vorgenommen werden.

Auch heute biete der Haushalt keinen Spielraum für zusätzliche Ausgaben. Mit Blick auf den angespannten Etat der Stadt sei die SPD-Fraktion außerdem zu dem Schluss gelangt, dass es für Kaltenkirchen sinnvoller wäre, die bereits begonnene energiesparende Modernisierung der Straßenbeleuchtung fortzuführen und die energetische Sanierung des Gebäudebestands voranzutreiben. "Auch die Einsparung von Energie ist ein Beitrag zur Energiewende", sagt Loger.

Außerdem bewirke der Einkauf von Öko-Strom nicht, dass im Stromnetz von Kaltenkirchen Öko-Strom ankommt. Um das zu erreichen, müsste Kaltenkirchen selbst regenerativ erzeugten Strom in das örtliche Netz einspeisen. Loger: "Zahlreiche Bürger tun dies bereits in kleinem Umfang mittels auf ihren Dächern installierten Fotovoltaikanlagen." Auch die Stadt stelle hierfür auf geeigneten Gebäudedächern Flächen zur Verfügung. Die Stadt Kaltenkirchen hat unterdessen die Bürger aufgerufen, sich an der Auswahl neuer Leuchten für die Straßen zu beteiligen. Bei der Sanierung und Instandhaltung soll künftig energiesparende LED- Lichttechnik eingesetzt werden. In Broschüren und im Internet informiert die Stadt darüber, welche Modelle in Fragen kommen. Ihr Votum können die Kaltenkirchener bis zum 1. Juli abgeben. An der Kreuzung Hamburger Straße/Funkenberg wurden die ersten Musterleuchten installiert.

"Die Verwendung von LED-Leuchten ist der richtige Schritt zur Einsparung von Energiekosten im Bereich der Straßenbeleuchtung", sagt Bürgermeister Hanno Krause. "Uns ist wichtig, bei der Leuchtenauswahl die Einwohner und Einwohnerinnen der Stadt einzubinden, weil es sich hier um eine wichtige gestalterische Entscheidung für den Ort handelt."