Was bewirkt eine Ausstellung, wenn sie kaum gesehen werden kann? Wenn dort, wo sie aufgebaut ist, kaum Passanten vorbeikommen? Und wenn sie dann noch mäßig ausgeleuchtet ist? Nichts. Der Ausstellung "Neofaschismus in Deutschland" im Rathaus Norderstedt geht es so, und es ergibt sich der Eindruck, dahinter stecke Methode.

Das aber weist das städtische Kulturbüro empört von sich, man habe nur keine andere Möglichkeit gefunden, denn die Rathaus-Passage sei für Stellwände aufgrund der "Anlieger" nicht belegbar. Wie bitte? Zumindest vor der Fensterseite des Foyers der "TriBühne" und auch vor der Rathaus-Bücherei bietet sich genügend Raum für die Stellwände. Wenn man will...

Ein weiteres Argument, schließlich sollten ja die Politiker die Ausstellung sehen, erweist sich rasch als reine Augenwischerei und wurde umgehend vom Ausstellungsveranstalter, dem Sozialen Zentrum in Norderstedt, widerlegt.

Verstimmt waren die Veranstalter und ihre Gäste auch über das Desinteresse der Norderstedter CDU. Dieses umso mehr, weil die CDU-Fraktion zeitgleich zur Ausstellungsöffnung in einem Sitzungsraum neben der Ausstellung tagte, sich aber demonstrativ die Chance entgehen ließ, doch noch ein Zeichen gegen Rechts zu setzen und an der Eröffnung teilzunehmen. Damit tat die CDU genau das, was Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote, ebenfalls CDU, anprangerte: "Wegschauen ist die schlechteste aller Lösungen."