Immer wieder wird in dieser Stadt beschworen, wie wichtig die Norderstedter Kulturträger für eine positive Außenwirkung Norderstedts, für das gute Image der Stadt seien. Gerade wurde das Kulturwerk am See eingeweiht, das vor allem den Norderstedter Kulturträgern als Spielstätte dienen soll, jetzt soll das Kunsthaus Norderstedt für eine Ganztagsschule geschlossen werden.

Die Schulverwaltung nimmt beim Umsetzen der Ganztagsschulen offenbar in Kauf, das Vorhaben auf dem - oder besser noch: im - Rücken der Kulturträger durchzuboxen und damit eine langjährige Kulturarbeit mit vielen Kursen für Kinder und Jugendliche aufs Spiel zu setzen. Vom Kunsthaus gehen wichtige Impulse für die Stadt aus.

Seit 17 Jahren ist das Kunsthaus die Heimat der fünf Kulturträger Malimu, Fotoclub, Kunstkreis, Theater Pur und Neues Theater Norderstedt. Sie holen die Kinder von der Straße, unterrichten Theater, Malen und Bildhauern und leisten eine wichtige Sozial- und Integrationsarbeit. Da befremdet es, dass ausgerechnet das Sozialdezernat, für die Schulen zuständig, die Schließung des Kunsthauses zugunsten der Ganztagsschule betreibt. Es befremdet umso mehr, als dass das Sozialdezernat demnächst das Kulturdezernat übernimmt. Fraglich sind auch die Kosten: Verschlingt der Umbau nicht viel mehr Geld als ein Neubau auf dem Schulgelände? Vor allem aber spricht das Vorgehen nicht für eine Verwaltung, die vorgibt, offen und transparent für die Bürger zu sein.