Die Stadt muss sich anstrengen, wenn sie dem Rechtsanspruch der Eltern auf einen Krippenplatz bis 2013 gerecht werden will. Da kommt die Initiative des VW-Vertriebszentrums gerade recht. Das Unternehmen will seinen Mitarbeitern betriebsnahe Kita-Plätze bieten und investiert rund 420 000 Euro in den Umbau eines Hauses in einen Betriebskindergarten - den ersten in Norderstedt.

Ohne einen Euro zu investieren, bekommt die Stadt 20 neue Krippen- und bis zu 17 zusätzliche Elementarplätze. Doch nicht nur für Verwaltung und Politik ist das eine willkommene Initiative. Natürlich profitiert zu allererst das Unternehmen. Es steigert seine Attraktivität für die Mitarbeiter, wohl wissend, dass Fachkräfte schon jetzt fehlen und die Lücke künftig weiter aufreißen wird. Beschäftigte werden zunehmend wählen können, wo sie arbeiten - und da spielt gerade für junge Väter und Mütter die Frage, ob das Kind in der Nähe des Arbeitsplatzes betreut wird, eine entscheidende Rolle.

Wer täglich eine Stunde oder länger braucht, um sein Kind zur Kita zu bringen und wieder abzuholen, wird über einen Jobwechsel nachdenken. Und Hektik und Sorge der Eltern halten sich in Grenzen, wenn sie im Notfall schnell bei ihrem Kind sind. Vater und Mutter können sich auf ihre Arbeit konzentrieren, während das Kind nur wenige Meter weiter Spaß hat. Daher hat die Initiative des Automobilherstellers Modellcharakter für Norderstedt - wann folgen die nächsten Unternehmen?