Der örtliche Seniorenbeirat fordert mehr und vor allem günstige Wohnungen mit bedarfsgerechter und bezahlbarer Betreuung für Senioren.

Damit legen die Norderstedter Altenpolitiker den Finger in eine Wunde, die angesichts der demografischen Entwicklung nicht von selbst heilen, sondern weiter aufklaffen wird.

In Norderstedt gibt es zwar Wohnformen, die speziell am Bedarf und den Wünschen von älteren Menschen ausgerichtet sind. Es gibt ein umfangreiches Angebot für Senioren, die ihr Leben eigenständig führen können und wollen, gleichzeitig aber bei Bedarf und im Notfall auf Betreuung zurückgreifen können.

Nur: Das können sich nicht alle leisten. Schon eine Miete von 800 Euro und mehr stellt ältere Menschen mit schmaler Rente vor Probleme. Hinzu kommt das Geld für ein Betreuungspaket, das die Bewohner der meisten Seniorenwohnanlagen abschließen müssen. Dafür wird ihnen zwar auch etwas geboten, Ausflüge, Veranstaltungen und medizinische Hilfe im Notfall. Aber damit steigt auch die finanzielle monatliche Belastung.

Daher ist der Vorstoß des Seniorenbeirats richtig. Priorität muss ein Gesamtkonzept für bezahlbare altengerechte Wohnungen mit Versorgungssicherheit haben. Die Stadt sollte sich möglichst schnell mit den Wohnungsbauunternehmen, ambulanten Diensten und anderen Beteiligten an einen Tisch setzen.