Ein Kommentar von Michael Schick

Sparen tut Not - vor allem, wenn der Haushalt so angeschlagen ist wie der des Landes Schleswig-Holstein. Und immerhin machen Ministerpräsident Peter Harry Carstensen und seine Kabinettskollegen Ernst mit der Konsolidierung. Das unterscheidet sie von ihren Vorgängern.

Die Landesregierung hat das Sparpaket nach dem Rasenmäherprinzip geschnürt. Alle sind betroffen, die Blinden genauso wie die Kinder, die Wohlfahrtsverbände ebenso wie die Hochschulen. Dass die Kürzungen breit gestreut werden, ist nachvollziehbar, müssen sich die Verantwortlichen doch nicht dem Vorwurf aussetzen, mit zweierlei Maß zu messen und einige zu bevorzugen.

Doch dieser einfache und auf den ersten Blick plausible Weg ignoriert die Diskussion um die Zukunftsfähigkeit des Landes. Wenn gebetsmühlenartig wiederholt wird, dass wir in die Kinder und in Bildung investieren müssen, dann ist es kontraproduktiv, in diesen Bereichen zu sparen. Hier hätten die Kieler Sparkommissare Prioritäten und ein deutliches Signal setzen können oder sogar müssen.

Die Realität an den Schulen zeigt, dass viele Pädagogen schon jetzt an der Leistungsgrenze arbeiten, weil sie Aufgaben erledigen müssen, die mit dem Unterrichten wenig zu tun haben. Und wer Kinder individuell fördern will, braucht überschaubare Klassen und ausreichend Lehrer. Das Prinzip Klotzen statt Kleckern sollte im Übrigen auch für die frühkindliche Bildung in den Kitas gelten.