Im Kreis Segeberg gibt es 60 Pflegeeinrichtungen mit 4447 Plätzen. Die Heimaufsicht des Kreises wacht über die Versorgung der Bewohner. Christine Schröder, Leiterin der Heimaufsicht, hat keine Statistik, die die Fälle von Übergriffen durch Pflegepersonal auf Heimbewohner verzeichnet. „Das ist ein heikles Thema. Pauschalisieren kann man da nichts.“ Es komme nicht häufig vor, dass solche Fälle gemeldet werden. Doch auch Schröder ahnt, dass es eine unbekannte Dunkelziffer an Fällen geben muss.

Der Mangel an Pflegefachkräften im Kreis Segeberg führe dazu, so Schröder, dass die Einrichtungen zunehmend Mitarbeiter aus Zeitarbeitsfirmen beschäftigten. Die hohe Belastung des Personals führe zu häufigen Wechseln und damit zu einem Verlust bei der Kontinuität in der Pflege.

60 bis 70 unangemeldete Prüfungen von Einrichtungen macht die Heimaufsicht pro Jahr, im Schnitt gehen etwa 30 Beschwerden pro Jahr ein. „Doch da dreht es sich meistens um Details der Pflegequalität oder auch mal um das Essen in einer Einrichtung.“

In Fällen von Übergriffen können sich die Betroffenen oder deren Angehörige in Schleswig-Holstein beim Pflege-Not-Telefon unter 01802/494847 melden. Rund um die Uhr erhalten die Menschen hier anonym Hilfe in konkreten Krisensituationen oder eine allgemeine Beratung.