Die Beamten der Kieler Mordkommission untersuchen regelmäßig die ungeklärten Tötungsdelikte und prüfen, ob sie neue Ansätze für Ermittlungen finden. Viele Fälle können auch nach Jahren noch aufgeklärt werden, weil die Technik bei der Analyse von DNA-Spuren verfeinert wurde.

Wichtige Hinweise können auch die Datenbanken des Bundeskriminalamtes liefern, in denen Fingerabdrücke, Genspuren und Angaben zu Waffen und Munition gespeichert sind und ständig mit Informationen über neue Fälle abgeglichen werden.

Auch der Fall Gnegel gehört zu den Fällen, die immer wieder aufgerollt werden. Bis heute interessieren sich die Ermittler für Hinweise von Zeugen, die sich bislang nicht gemeldet haben. Wichtige Hinweise könnte auch die Tatwaffe liefern, die bis heute verschwunden ist. Dabei handelt es sich um eine Selbstladepistole aus kroatischer Fabrikation, die in Deutschland nicht im Handel war. Ebenso markant war die Munition: Die Pistole war mit Vollmantel-Rundkopfgeschossen (Kaliber neun Millimeter) aus argentinischer Produktion bestückt.

Die Ermittler besuchen regelmäßig Zeugen. „Wir werden nicht müde, unsere Fragen zu wiederholen“, sagt der Leiter der Mordkommission, Stefan Winkler. Die Polizei hofft, auch nach langer Zeit neue Hinweise zu erhalten. Manche Fälle konnten aufgeklärt werden, weil sich der Täter selbst bei der Polizei gemeldet hat. Winkler: „Manchmal meldet sich ein Täter erst nach 20 oder 30 Jahren. Manche reden dann, um ihr Gewissen zu erleichtern.“

Hinweise an die Mordkommission unter Telefon 0431/1600.