Es ist eine der schönsten Formen von Zweckentfremdung. Wenn aus einem Vorhänge- ein Liebesschloss wird, dann folgt ein verliebtes Pärchen einem weltweit beliebten Brauch, dessen Herkunft längst nicht mehr genau bestimmt werden kann. Vielleicht nahm die Tradition ihren Anfang auf der berühmten Ponte Vecchio im italienischen Florenz, wo Absolventen der Sanitätsakademie San Giorgio den Abschluss ihrer Lehrzeit damit zelebrierten, ihre Spindschlösser am Brückengitter zu hinterlassen.

Doch es geht auch wagemutiger. Auf Mallorca etwa gibt es steile Klippen, hoch über dem tosenden Mittelmeer, wo Bergsteiger in schwindelerregender Höhe ihre Schlösser verankert haben.

PR-trächtig war dafür die Idee von Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund, eine „Wand der Liebe“ nahe des heimischen Signal-Iduna-Parks zu errichten – natürlich mit Schlössern in limitierter Auflage.