Spätere Unterrichtszeiten und Konfirmandenunterricht am Wochenende gehören in Norderstedt zum Alltag. Pastorin Carolin Paap von der Emmaus-Gemeinde erlebt oft übermüdete Konfirmanden im Unterricht, andere sind überdreht. Die Jugendlichen hätten oft weder Zeit noch Kraft, etwas außerhalb der Schule zu machen. Zuweilen komme die Anfrage, ob nicht der Unterricht auf ein Jahr verkürzt werden kann. Diesen Weg ist mittlerweile die Kirchengemeinde Harksheide gegangen, deren neue Konfirmanden direkt nach dem Fest ihrer Vorgänger beginnen und ein Jahr später eingesegnet werden. Pastorin Antje Mell findet das angenehmer für beide Seiten. Sie sehe die Konfirmanden wöchentlich, nur unterbrochen durch die Ferien, und könne so ein engeres Verhältnis zu ihnen aufbauen.

Auch bei der Johannes-Kirchengemeinde in Friedrichsgabe musste Pastor Eckhard Wallmann den Beginn des Konfirmandenunterrichts nach hinten verlegen, mittlerweile geht es frühestens um 16 und 16.30 Uhr. „Wir gehen auf die Wünsche der Eltern und Konfirmanden ein“, sagt er. Das werde auch so bleiben. Kirche sei demokratisch strukturiert und der Konfirmationsunterricht ohnehin einem Wandel unterworfen. Ganz neue Wege geht Christian Spehr im Schalom. Mit seinen Konfirmanden erarbeitet er ein Jahr lang einen Film. Der Stoff wird im Zuge der Dreh- und Vorarbeiten dazu gelernt – jeweils am Wochenende. Konfirmiert wird dann nach einem Jahr.

Auch Christina Henke von der Thomaskirche setzt im zweiten Jahr auf Blöcke am Sonnabend. Sie fährt mit den Jugendlichen zu Veranstaltungen oder ins Missionszentrum. „Zwei Jahre jede Woche eine Stunde Unterricht finde ich total langweilig.“ Somit hat die Anpassung an die Verhältnisse in der Schullandschaft für die Pastorin viele Vorteile.